UNRULY REPAIRS Workshop

Der dreitägige Workshop im Künstlerhaus Lauenburg bringt internationale Grafikdesigner:innen und Gestalter:innen zusammen, die an einer kritischen Diskussion über standardisierte Tools interessiert sind. In dem Versuch, vertraute Arbeitsabläufe aufzubrechen und festgefahrene Designmuster in Frage zu stellen, werden wir unsere Werkzeugkisten auspacken und verschiedene “Unruly Repairs” an und mit ihnen durchführen. In experimentellen Versuchen wollen wir unsere analogen und digitalen Werkzeuge optimieren, modifizieren und umfunktionieren, bevor wir sie erneut anwenden und auf die Probe stellen. 

In einem vielschichtigen Terrain, das zwischen Kunst und visueller Kommunikation oszilliert, wollen wir widerspenstige Strategien und unkonventionelle Werkzeuge erproben, die absichtlich Reibung erzeugen, Unbehagen verursachen und das Unerwartbare begünstigen.

Der Workshop von Jian Haake findet im Kontext der zeitgleich stattfindenden Ausstellung „Blurring the Lines – Gestalterische Praxis zwischen Kunst und Visueller Kommunikation” im Künstlerhaus Lauenburg statt und stellt einen dynamischen Austausch zwischen kreativer Praxis, künstlerischem Ausdruck und kritischer Reflexion her. 


Jian Haake ist Grafikdesignerin, Künstlerin und Workshopleiterin. Im Jahr 2017 schloss sie den Masterstudiengang Kommunikationsdesign an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel ab und unterrichtete dort im Anschluss bis ins Jahr 2022. Ihre gestalterische und künstlerische Praxis ist geprägt von ihren Erfahrungen im Bereich Grafik Design und Buchgestaltung und öffnet sich zugleich einem weitgefassten Verständnis von artistic publishing. Im Jahr 2023 schloss sie einen zweiten Masterstudiengang in Experimental Publishing am Piet Zwart Institut ab und ist Mitgründerin des Blob Shop Collective in Rotterdam. In ihren unabhängigen und kollaborativen Arbeiten, sowie in ihren Workshops und ihrer künstlerischen Forschung, etabliert Jian Haake eine Herangehensweise, die unkonventionelle Strukturen sowie glückliche Zufälle kultiviert.


Anmeldung: Da die Plätze begrenzt sind, bitten wir um eine kurze Bewerbung per Mail an Annika: dorau@kuenstlerhaus-lauenburg.de. Die Bewerbung sollte eine kurze Info darüber, wer du bist und was du machst (Name, bevorzugte Pronomen, Beruf/Praxis), und einen Link zu deiner Portfolio-Website oder 2 Projekte in einem pdf enthalten. Einsendeschluss: 30.06.2024


FAQs

Muss ich in Deutschland leben, um mich bewerben zu können?
Alle Bewerbungen von Designer*innen und Gestalter*innen sind willkommen. Bitte beachtet aber, dass der Workshop vor Ort in Lauenburg stattfindet.

Wo findet der Workshop statt?
Künstlerhaus Lauenburg, Elbstraße 52/54, 21481 Lauenburg/ Elbe
Anfahrt: Der Bahnhof Lauenburg ist von Hamburg und Berlin aus gut zu erreichen. Der Fußweg vom Bahnhof Lauenburg zum Künstlerhaus durch die Elbstraße dauert etwa 15-20 Minuten.

Wie lange dauert der Workshop?
3 Tage, 15.-17. Juli 2024, Beginn am Morgen, Ende am frühen Abend.

Welche Sprache wird während des Workshops gesprochen?
Der Workshop findet auf Englisch/Deutsch statt. Wenn ihr eine andere Sprache sprecht, seid ihr aber auf jeden Fall willkommen und wir werden eine Lösung finden.

Ist der Raum barrierefrei?
Der Workshop findet im Künstlerhaus Lauenburg statt. Wenn Sie besondere Bedürfnisse bezüglich des Zugangs haben, kontaktieren Sie uns bitte, wir werden einen Weg finden!

Welche Ausrüstung steht zur Verfügung?
Die Workshopleiterin Jian Haake und das Künstlerhaus Lauenburg stellen alle notwendigen Utensilien zur Verfügung. Natürlich können Sie gerne bestimmte Dinge mitbringen, an denen Sie gerade arbeiten oder mit denen Sie gerne arbeiten würden. 

Muss ich für die Anmeldung und den Workshop bezahlen?
Nein, alle ausgewählten Teilnehmer:innen können kostenlos an dem Workshop teilnehmen. Bitte beachten Sie, dass Reise- und Unterbringungskosten sowie eine Aufwandsentschädigung nicht gezahlt werden. Wenn Sie Hilfe bei der Suche nach einer Unterkunft benötigen, lassen Sie es uns wissen! 

Kann ich mich als Kollektiv, Gruppe oder Organisation bewerben? 
Ja. Bitte eine Bewerber:in als Ansprechperson angeben. Angaben zum Kollektiv in der Bewerbung ausführen. Persönliche Angaben für jedes Mitglied und beispielhafte Dokumentation von eurer kollektiven Arbeit im Portfolio angeben.

Hinweis für Teilnehmer:innen mit Kind
Bitte kontaktiert uns, damit wir gemeinsam über eine Betreuungslösung nachdenken können.

Kontakt: E-Mail für Bewerbung und Support dorau@kuenstlerhaus-lauenburg.de


Gefördert von

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symposium – otc 2024 DE

Have we passed peak collective?

Im Rahmen des Stipendiums auf Einladung 2023/2024 des Künstlerhaus Lauenburg hat das vierköpfige Kollektiv otc – Observant Thick Conversation ein Programm erarbeitet, das sich mit kollektivem Arbeiten aus künstlerischer und nicht-künstlerischer Sicht auseinandersetzt. In einem Symposium, einer Ausstellung und Gesprächsformaten greifen sie verschiedene Bereiche aus diesem Themenkomplex auf, verschränken diese mit dem Ort und verschiedenen Akteur:innen, aber auch inhaltlich miteinander. Es geht ihnen darum herauszufinden, was sind die Herausforderungen, Bedürfnisse und Arbeitsvoraussetzungen für kollektives Arbeiten? Wie können Kollektive unterstützt und gestärkt werden und voneinander lernen? Ziel des bis 2025 angelegten Projektes ist es, dass mit jeder Station Wissen, Verständnis und Solidarität wachsen, sich neue und größere Netzwerke bilden, die gemeinschaftlich zu einer Verbesserung der Situation von künstlerischen Kollektiven im Kunstbetrieb und auf kulturpolitischer Ebene beitragen können.

Das Projekt „Have we passed peak collective?“ wird gefördert durch

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Das Stipendium auf Einladung wird gefördert durch Land Schleswig-Holstein

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Chapter 4:
„Have we passed peak collective?“

Talk, Soft Power, Berlin (Mitte 2025)


Chapter 3:
„Zusammenarbeit zwischen Kollektiven und Institutionen“

Ein partizipatives Diskussionsformat von otc
2. November 2024
14.00 – 18.30 Uhr
Künstler:innenhaus Bremen

Aus dem zweitägigen Symposium in Lauenburg ist ein Fragenkatalog hervorgegangen, der sich auf die konkrete Zusammenarbeit zwischen künstlerischen Kollektiven und Kurator:innen sowie Institutionen wie Künstler:innenhäuser bezieht. Diese werden in einer Gesprächsveranstaltung am 2. November im Künstler:innenhaus Bremen mit unter anderem mit Vincent Schier (freischaffender Kurator), Nadja Quante (Künstlerische Leiterin des Künstler:innenhaus Bremen) sowie Marita Landgraf  (Künstlerische Leiterin des Künstlerhaus Lauenburg) diskutiert. 

Ein partizipatives Diskussionsformat von otc, November 2024, Künstler:innenhaus Bremen – Fotos: Cosima Hanebeck

Mehr Informationen zur Veranstaltung im Künstler:innenhaus Bremen


Fragen aus unserer Sicht/ aus der Sicht von künstlerischen Kollektiven

Welche Bedingungen müssen gegeben sein, damit wir als Künstler:innenkollektiv im institutionellen Kontext produktiv arbeiten können?

Überschneidende Frage aus Sicht der Künstler:innen sowie der Kurator:innen interessant zu diskutieren:
Über welche Infrastrukturen muss eine Institution verfügen, um kollektive Arbeit ermöglichen zu können?

Fragen aus kuratorischer Sicht

Aus Sicht und Erfahrungen von Kurator:innen (und falls gegeben der jeweiligen Institutionen): was muss man beachten in der Zusammenarbeit mit künstlerischen Kollektiven? Was sind die Besonderheiten oder Herausforderungen in der Zusammenarbeit? Was sind die speziellen Möglichkeiten, die sich mit Einzelkünstler:innen eventuell nicht ergeben?

Wie kann kollektive Arbeit für Personen, die in einem institutionellen Kontext arbeiten, ermöglicht werden? Wie könnten sich Institutionen kollektivieren oder kollektiv organisieren/zusammenarbeiten?

Fragen aus unserer Sicht/ aus der Sicht von künstlerischen Kollektiven

Welche Erfahrungen können selbstorganisierte künstlerische Kollektive an Institutionen weitergeben und wie könnte das aussehen?
Welche Herangehensweisen an Projekte können geteilt werden? Ermöglicht kollektive Arbeit eine Reflexion von Hierarchien in der Zusammenarbeit? Welche unterschiedlichen Dialogprozesse können gemeinsame Entscheidungs- und Konsensfindung schaffen?

Fragen aus gemeinsamer Sicht

Wie können wir in der Zusammenarbeit miteinander Lebensrealitäten der Akteur:innen und Institutionen reflektieren?

Inwiefern kann das Raum geben und das öffentliche Diskutieren der oben genannten Fragen und das hierdurch erhoffte Anstoßen eines dauerhaften Aushandlungsprozesses, in dem man transparent miteinander kommuniziert, Solidarität schaffen?
Wie kann das produzierte Wissen weitergegeben werden und in verschiedenen künstlerischen Kontexten adaptiert und somit etabliert werden?


Chapter 2:
„Out of Your Head and Into my Body“


14. Juni – 11. August 2024
Lothringer 13 Halle, Ein Kunstraum der Stadt München
Von otc – Observant Thick Conversation

In einem langfristig angelegten Recherche- und Austauschprozess befasst sich das Künstler:innenkollektiv otc – Observant Thick Conversation mit solidarischen Formen des nachhaltigen Zusammenarbeitens. In der Lothringer 13 Halle greift otc verschiedene Aspekte kollektiven Arbeitens auf und übersetzen sie in eine ortsspezifische Installation aus vorgefundenen Materialien und Elementen aus dem Fundus des Kunstraums. Durch verschiedene Komponenten im Raum, die miteinander verbunden sind, sich gegenüberstehen, sich halten, sich unangenehm nahe kommen, auseinander streben, aneinander lehnen oder sich stützen, werden immer wiederkehrende physische und emotionale Situationen aus der kollektiven Arbeit angedeutet und für Besucher:innen spürbar. otc – Observant Thick Conversation, vormals „Yours truly, LoL“, vormals „Law of Life (LoL)“ ist ein Künstler:innenkollektiv, das sich zum Ziel gesetzt hat, kollektive Strukturen für junge Künstler*innen zu schaffen, um sich gegenseitig zu unterstützen. Vernetzung und der Aufbau nachhaltiger Netzwerke im Austausch mit Künstler:innen, Kurator:innen und Institutionen ist ein wesentlicher Teil ihrer gemeinsamen künstlerischen und politischen Praxis .
Das Kollektiv hat verschiedene Projekte und Ausstellungen in Košice (SK), Hamburg, Berlin und Göttingen realisiert. Derzeit besteht otc aus Rahel grote Lambers, Alexander Klaubert, Francis Kussatz und Julia Lübbecke.

Die Installation „Out of Your Head and Into my Body“ entsteht in Kooperation mit dem Künstlerhaus Lauenburg im Rahmen der Reihe „Have we passed peak collective?“, die von otc in Lauenburg, München, Bremen und Berlin 2024 – 2025 realisiert wird.

Lothringer13 Halle, 19.6.2024
Installation OTC (Part Time Commitment Series: Chapter 1: Out of Your Head and Into my Body) – Fotos: Frank Bauer

Weitere Informationen
Out of Your Head and Into my Body


Video zum otc Symposium in Lauenburg 2024

Chapter 1: Symposium –Was heißt „Kollektiv“?

17.05. & 18.05.2024

Künstlerhaus Lauenburg

Das Symposium möchte zu Beginn der Veranstaltungsreihe zunächst den Begriff des Kollektivs erörtern: Wo fängt kollektives Arbeiten an? Wie definieren wir kollektives Arbeiten? Unter welchen Rahmenbedingungen wird kollektives Arbeiten in und außerhalb der Kunst möglich? Was brauchen Kollektive und Gruppen? Wie ist die Situation in ländlichen Räumen?

Eingeladene Gastkollektive außerhalb Lauenburgs und lokale Akteur*innen werden zum 2-tägigen Symposium beitragen – mit einem Programm in Ober- und Unterstadt aus Diskussionen, Workshops, künstlerischen Interventionen und gemeinsamen Essen. So können die besprochenen Gedanken und Ideen beim kulinarischen Austausch weiter vertieft werden. 

Slider zum Symposium (41 Fotos)

Programm Symposium

Freitag, 17. Mai 2024

14.00 Uhr Willkommen zu Have we passed peak collective?
Ort: Künstlerhaus Lauenburg
Begrüßung und Einleitung durch otc in das zweitägige Programm und das mehrteilige Gesamtprojekt “Have we passed peak collective?”

15.00 Uhr Workshop mit Mahjong Friends
Ort: Künstlerhaus Lauenburg
Nach einer Präsentation des Kollektivs Mahjong Friends werden wir gemeinsam ins Mahjong spielen einsteigen begleitet von Kaffee und Kuchen

Mahjong ist ein Brettspiel, in dem die reiche Geschichte und die kulturellen Traditionen Ostasiens widergespiegelt werden. Aufgrund der kulturellen und geografischen Isolation gibt es verschiedene Mahjong-Regeln in verschiedenen Ländern und Regionen, wie in Taiwan, Hongkong, verschiedenen Regionen Chinas, Japan, Korea, Malaysia und Singapur usw. Obwohl die Regeln variieren, können Menschen aus verschiedenen Sprach-, Kultur- und Ideologiehintergründen zusammenkommen und Mahjong spielen, da die Regeln relativ leicht austauschbar sind. Dadurch können Konflikte, Nationalitäten, politische Positionen, Ideologien und Kämpfe überbrückt werden, und Mahjong wird zu einem Ort, an dem Menschen zusammenkommen, kommunizieren, sich austauschen und Freundschaften schließen.
“Um diese wertvolle Situation weiter zu fördern, haben wir beschlossen, das Kollektiv „Mahjong Friends“ zu gründen. Wir hoffen, dass Mahjong dazu beiträgt, die komplexe Geschichte und die angespannte politische Situation in Ostasien zu verstehen, da das Spiel selbst voller politischer Metaphern ist. Kurz gesagt: „Ladet eure Feinde ein, Mahjong zu spielen!””

16.15 Uhr Austausch zum Workshop und Ausklang des Nachmittags
Ort: Künstlerhaus Lauenburg

17.00 Uhr Pause

18.30 Uhr Gemeinsames Abendessen
Ort: Künstlerhaus Lauenburg

20.00 Uhr Filmscreening
Ort:
Künstlerhaus Lauenburg

die amitié
agnieszka aus polen kommt nach lübeck zur pflege eines älteren herrn, der langsam ins vergessen abdriftet. dieudonné reist von der elfenbeinküste an, um in einem großen gewächshaus zu arbeiten. beide werden teil eines netzwerks: amitié, eine ki, der sich jede:r anschliessen kann. wäre da nicht der verrückte polizist, der schleuser jagt!

Regie & Buch: kollektiv amitié
Weitere Infos: https://www.die-amitie.de

Slider zum Symposium – Fragen

Samstag, 18. Mai 2024

10.00 Uhr Workshop und Diskussion zum Thema Freiwilligenarbeit mit lokalen Akteur*innen
Wir bitten um Anmeldung an: info@kuenstlerhaus-lauenburg.de
Ort: Haus der Begegnung Lauenburg, Fürstengarten 29

Informationen zum Workshop:
Geplant ist ein Runder Tisch mit Workshop-Elementen, in dem sich mit Freiwilligenarbeit und Eigeninitiative im gesellschaftlichen Kontext auseinandergesetzt wird. Es ergeben sich diverse Überschneidungen in den grundsätzlichen Strukturen und dem Hintergrund der Freiwilligenarbeit und vieler Praktiken von Künstler*innenkollektiven, die ebenso meist unentgeltlich und eigeninitiativ aufgrund eines gesellschaftlichen Missstands entstanden und arbeiten. Uns interessiert in diesem Kontext insbesondere, wie und aus welchen Notwendigkeiten sich politische und gesellschaftliche Gruppen gründen. Durch den Kontext der Freiwilligenarbeit ergibt sich ein Dialog, der ganz andere Möglichkeiten bietet, Fragen, Werte und Normen auszuhandeln als z.B. am Arbeitsplatz. Dies beinhaltet natürlich auch die Herausforderungen anzusprechen, die mit diesem zunächst sehr offenen Raum einhergehen. Beispielsweise den Umgang mit individuellen Kapazitäten, Sprachdynamiken und Ressourcen. Der Prozess der politischen Aktivierung ist ein komplexes und vielschichtiges Thema, hierzu soll der Workshop Raum geben, persönliche Erfahrungen zu teilen und gemeinsam Strategien zu erarbeiten, um mit den alltäglichen Herausforderungen, die diese Arbeit beinhaltet, besser gemeinsam begegnen zu können.

12.30 Uhr Performance von Tremenda Corporea
Ort:
Fürstengarten Lauenburg

Die Performance von Tremenda Corporea schließt an die derzeit im Künstlerhaus Lauenburg stattfindende Ausstellung “Fluid Futures” an. Der Künstler Víctor Artiga Rodriguez, Teil von Tremenda Corporea, stellt hier seine Arbeit “Thoughts on Fluid Assemblages” aus, in der die Performance als Videodokumentation zu sehen ist. Im Fürstengarten wird diese ortsspezifisch angepasst und kann einmalig live erlebt werden.

13.00 Uhr Gemeinsamer Spaziergang in die Unterstadt
Ort:
vom Fürstengarten zum Künstlerhaus Lauenburg

13.15 Uhr Mittagessen mit Suppe und Gespräch zur Performance mit Tremenda Corporea
Ort:
Künstlerhaus Lauenburg

14.30 Uhr Gesprächsrunde Cake&Cash Collective und otc zum kollektiven Arbeiten im künstlerischen und kulturellen Bereich
Ort:
Künstlerhaus Lauenburg

Was bedeutet der Begriff “Kollektiv” heute in diesem Kontext? Woher kommt das “kollektive Aufbegehren” in manchen künstlerischen Kreisen? Welche Herausforderungen und Hürden stellen sich den Kollektiven?

Informationen zum Cake&Cash Collective:
Cake&Cash Collective ist ein feministisches künstlerisch-kuratorisches Kollektiv, das seit 2019 vor allem in Hamburg aktiv ist. Cake & Cash arbeitet an kollektiven Strukturen und Räumen für Austausch und Sichtbarkeit von FLINTA*-Künstler:innen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf unterschiedlichen Formen und Verständnissen von Kollektivität. So agiert das Kollektiv sowohl als Gruppe mit verschiedenen Facetten, als auch mit künstlerischen und/oder kuratorischen Positionen einzelner Kollektivmitglieder.

2023 experimentierte Cake&Cash mit Praktiken des gemeinsamen Kunstmachens und erforschte auditive Formate wie Lecture Performance oder Audiocollage als kollektive künstlerische Medien. Das Performance-Debüt von C&C mit der Lecture Performance „Draft: der Traum vom Staubsaugerroboter“ fand im Kunsthaus Hamburg statt. C&C operierte als Kuratorin, Bühnenbildnerin und Künstlerin für die dreiteilige Ausstellungsreihe Cake&Cash and Friends im MOM art space Hamburg, in der ausschließlich Audioarbeiten von 4 Kollektiven, u.a. otc, gezeigt wurden. Im Turnus 2021 – 2022 gründete C&C die Grind&Shine Inc. im Kunstverein Harburger Bahnhof. Innerhalb dieses Fake-Startups setzte sich C&C mit Selbstverwirklichungs- und Optimierungserzählungen in der Kunst auseinander und organisierte ein Programm mit 5 Ausstellungen, einem Bar-Büro, Lesekreisen und Künstler:innengesprächen. Cake&Cash Collective sind: Annika Grabold, Paula Hoffmann, Laura Mahnke, Anne Meerpohl, Farina Mietchen

15.30 Uhr Kaffee und Kuchenpause mit Abschlussrunde zum Symposium
Ort:
Künstlerhaus Lauenburg
Kuchenspenden sind herzlich willkommen! Vielen Dank.

17.00 Uhr Ende


Künstler*innenkollektiv otc portraitfoto

otc, 2023 – Foto: Observant Thick Conversation 

otc – Observant Thick Conversation:
otc hat sich 2018 gegründet, war bis 2022 unter den Namen Law of Life (LoL) und Yours truly, LoL aktiv und besteht aus den Künstler:innen Alexander Klaubert, Francis Kussatz, Julia Lübbecke und Rahel grote Lambers. Gegründet haben sie sich aus dem Frust gegenüber einem auf Individualismus ausgerichteten Kulturbetrieb und dem Wunsch gemeinsame Wege und Strukturen für junge Künstler*innen zu finden und zu schaffen, um sich gegenseitig zu unterstützen. Neben eigener Ausstellungspraxis und thematischen Auseinandersetzung, ist daher der Aufbau nachhaltiger Netzwerke durch die Initiierung eines engen Dialogs zwischen Künstler*innen, Kurator*innen und Kulturschaffenden ein wesentlicher Teil ihrer künstlerisch-politischen Arbeit. 

Ihre Arbeiten wurden unter anderem im Kunstverein Göttingen, dem ZAK – Zentrum für Aktuelle Kunst in der Zitadelle Berlin, der Frappant Galerie in Hamburg und der Vunu Gallery in Košice gezeigt.

Das Künstler*innenkollektiv stellt sich vor.


Das Stipendium wird gefördert durch Mittel des Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein und Vast Forward.

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Logo Vast Forward

FLUID FUTURES

Eröffnungsveranstaltung FLUI FUTURES im Lauenburger Künstlerhaus am 3. März 2024 © Dirk Eisermann

Masami Saito, Candida Candy, 2022/2024, Tapete, Spiegelfolie – Foto: Dirk Eisermann

Eröffnungsveranstaltung FLUI FUTURES im Lauenburger Künstlerhaus am 3. März 2024 © Dirk Eisermann

FLUI FUTURES, Impressionen der Ausstellungseröffnung – Fotos: Dirk Eisermann


FLUID FUTURES organisches Bildmotiv vom Plakat für die Ausstellung am 24-03-03

Plakatgestaltung mit einer Arbeit von Masami Saito

FLUID FUTURES

Künstler*innen:
Víctor Artiga Rodríguez, Alex Besta, Dara Brexendorf, Sarah Ama Duah, Peter Gilbert, Julia Nordholz, Berfin Orman, Masami Saito, ANna Tautfest, Eveline Vervliet

3. März – 19. Mai 2024

Eröffnung:
Sonntag, 3. März 2024 – 15.00 Uhr

Begrüßung:
Ingrid Bussmann, Vorstand Künstlerhaus Lauenburg e. V.
Marita Landgraf, Künstlerische Leiterin Künstlerhaus Lauenburg

Einführung:
Lena Fließbach, Kuratorin der Ausstellung

Eintritt gegen Spende.

Die Ausstellung wird gefördert durch das Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein. 

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Eröffnungsveranstaltung FLUI FUTURES im Lauenburger Künstlerhaus am 3. März 2024 © Dirk Eisermann

Masami Saito, Picknick, 2021, Petri-Schalen, Pilz, Bakterien, Chromagar, Folie, Draht, Holz – Foto: Dirk Eisermann


FLUID FUTURES

Körper sind offene, durchlässige Systeme, die sich im ständigen Austausch mit der Materie und Energie in ihrer Umgebung befinden. Wir atmen die Luft um uns herum ein, nehmen Wasser, Nähr- und Schadstoffe auf und stoßen Kohlendioxid aus. Gleichzeitig beherbergen wir ganze Ökosysteme an Mikroorganismen wie Pilze und Bakterien. Was passiert, wenn wir darüber nachdenken, dass wir in einer Welt leben, in der alles verbunden ist und sich ständig transformiert und in der die Übergänge zwischen anorganisch und organisch fließend sind?
Die Ausstellung FLUID FUTURES betrachtet die enge Verbundenheit menschlicher und mehr-als-menschlicher Körper mit ihrer Umwelt, anderen Lebewesen und Technik im Kontext ökologischer und gesellschaftlicher Fragen. In Skulpturen, Installationen, Videoarbeiten, Text und Sound untersuchen die Künstler:innen physische Auswirkungen von Klima- und Wetterphänomenen sowie Luft- und Wasserverschmutzung und das Aufbrechen tradierter Auffassungen menschlicher Körper.
FLUID FUTURES erkundet die Vernetzungen und Interaktionen aller Lebensformen und lädt ein, über Ko-Existenzen und kollektive Vielfalt in einer unvorhersehbaren, sich ständig wandelnden Zukunft nachzudenken.

Die Ausstellung, kuratiert von Lena Fließbach, versammelt 10 Positionen aus den Bewerbungen auf die diesjährigen Stipendien in den Bereichen Bildende Kunst, Literatur und Komposition im Künstlerhaus Lauenburg.


Eröffnungsveranstaltung FLUI FUTURES im Lauenburger Künstlerhaus am 3. März 2024 © Dirk Eisermann

Ausstellungsansicht Fluid Futures, 2024
Julia Nordholz, Shield, 2024 und Tree Chippings, 2024
Dara Brexendorf, Auszüge aus Paradise Beach, 2024 – Foto: Dirk Eisermann

Eröffnungsveranstaltung FLUI FUTURES im Lauenburger Künstlerhaus am 3. März 2024 © Dirk Eisermann

Alex Besta, sleeping trees, 2024, Videoprojektion, Sound, Skulptur, Zeichnung – Foto: Dirk Eisermann

Eröffnungsveranstaltung FLUI FUTURES im Lauenburger Künstlerhaus am 3. März 2024 © Dirk Eisermann

Peter Gilbert, Voice of the River, 2024, Audio/Video-Komposition, 30 Min. – Foto: Dirk Eisermann

Eröffnungsveranstaltung FLUI FUTURES im Lauenburger Künstlerhaus am 3. März 2024 © Dirk Eisermann

Eveline Vervliet, Liminal – Anleitung zum Zuhören für artenübergreifende Gemeinschaften, 2024, Komposition, Handlungsanweisung – Foto: Dirk Eisermann


FLUID-Future Text

Grafik zur Ausstellung FLUID FUTURE

Eveline Vervliet


Liminal
Listening Guides for Interspecies
Communities, 2024, 4:56 Min.

Sound anhören. Es fängt sehr leise an.

Zur Website, um die Handlungsanweisung zu lesen.


Eröffnungsveranstaltung FLUI FUTURES im Lauenburger Künstlerhaus am 3. März 2024 © Dirk Eisermann
Eröffnungsveranstaltung FLUI FUTURES im Lauenburger Künstlerhaus am 3. März 2024 © Dirk Eisermann

ANna Tautfest, Rauminstallation
de-grid, 2017/2024, Stoffbelichtung, Silbergelatine, Stoff, je 250 x 100 cm
de-grid, 2023, Relief-Fotografie, Baryt-Papier – Fotos: Dirk Eisermann

Eröffnungsveranstaltung FLUI FUTURES im Lauenburger Künstlerhaus am 3. März 2024 © Dirk Eisermann

Sarah Ama Duah, Ohne Titel, 2019/2024, Silikon, Windmaschine – Foto: Dirk Eisermann

Eröffnungsveranstaltung FLUI FUTURES im Lauenburger Künstlerhaus am 3. März 2024 © Dirk Eisermann

Berfin Orman, Hanans Geschichte, Auszüge aus Manuskript, 2024 – Foto: Dirk Eisermann

Eröffnungsveranstaltung FLUI FUTURES im Lauenburger Künstlerhaus am 3. März 2024 © Dirk Eisermann

Víctor Artiga Rodríguez, Thoughts on Fluid Assemblages, 2024, Video, 11:25 min., Objekte, Fotografien – Foto: Dirk Eisermann

FAMED POSITION #02

FAMED, Ausstellungsansichten Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg 2024 – Fotos: Marcel Stammen

FAMED POSITION #02
What is to be done?

Eröffnung mit Künstlergespräch
24. November 2023 – 18.00 Uhr

Sebastian M. Kretzschmar und Jan Thomaneck im Gespräch mit Marita Landgraf
in der Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg

Begrüßung:
Ingrid Bussmann, Vorstand Künstlerhaus Lauenburg e.V.

Schaufensterausstellung
25. November 2023 – 18. Februar 2024

täglich 11.00 – 22.00 Uhr


  • 01 Birgit Brenner - Hundred Seconds to Midnight - 2020 - Tanzender, rote Linien

01 Birgit Brenner, „Hundred Seconds to Midnight“, 2020, 02 Maximilian Glas, „Weather Constructions“, 2021-2022, 03 Mischa Leinkauf, „Fiction of a Non-Entry // Fiktion einer Nicht-Einreise“, 2019, 04 Rita Macedo, „Farewell recording for an observer of an unknown time and place“, 2023, 05 Michael Sailstorfer, „Tränen“, 2015

Filmprogramm

2. Februar – 18. Februar 2024

Birgit Brenner, Maximilian Glas, Mischa Leinkauf, Rita Macedo, Michael Sailstorfer
Kuratiert von FAMED und Marita Landgraf.

Freitags & Samstags 14.00 – 22.00 Uhr als Schaufensterausstellung.
Sonntags 14.00 – 17.00 Uhr öffnet die Stadtgalerie für Besucher*innen.
Eintritt gegen Spende.

Finissage am 18. Februar
Offenes Gespräch 14.30 – 16.00 Uhr

Wir laden ein zum Austausch bei Kaffee und Kuchen, um der Frage nachzugehen „What is to be done?“


Weiterführende Informationen zu FAMED www.famed.studio

FAMED-POSITION #02-Eröffnungsfoto-Ansicht von außen durch die großen Galeriefenster

FAMED, Ausstellungseröffnung Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg 2023 – Fotos: Dirk Eisermann

In den Arbeiten des Künstlerkollektivs FAMED spiegeln sich private wie politische Verhältnisse, werden zum Ausgangspunkt dialogischer und medial vielfältiger Werkkomplexe – sprachbasiert, in Lichtinstallationen, situativen Arrangements oder Interventionen im öffentlichen Raum. Mit popkulturellen Verweisen und einer performativen Zeichensprache werden tragikomisch anmutende Denkräume geschaffen, die Themen wie Identität und Produktivität sowie Macht und Präsenz im Kontext aktueller gesellschaftlicher Fragen verhandeln. Die Orte, in denen sich das Soziale materialisiert und gleichzeitig hergestellt wird, sowie die kritische Auseinandersetzung mit dem Kunstbetrieb sind dabei feste Bestandteile einer widerständigen Praxis. In ihr begegnet FAMED einer „kapitalistischen Melancholie“ – der alles umschlingenden Maxime des Erfolges, deren ironische Brechung einziger Ausweg zu sein scheint. Marcel Raabe

Die Neonarbeit „What is to be done?“ entstand 2012 für das ehemalige Werksgelände der AEG Waschmaschinenfabrik auf der Fürther Straße in Nürnberg. Der Standort wurde 2007 geschlossen, die Produktion nach Polen verlagert. Im Sommer des gleichen Jahres übernahm eine Investitions­gesellschaft das Areal und begann mit der Revitalisierung des Geländes. Ziel war es, diese einzigartige Fabrikanlage zu einem urbanen Quartier zu entwickeln und ein breites Spektrum an Nutzungsmöglichkeiten aus Wissenschaft und Forschung sowie Kunst und Kultur anzusiedeln.

An einem der letzten unsanierten Werksgebäude installierte das Künstlerkollektiv FAMED den Schriftzug „What is to be done?“, der sich mit dem Transformationsprozess des Areals und dessen Zukunft auseinandersetzt. Im Zuge einer weiteren Standortentwicklung musste 2021 das Atelierhaus „Auf AEG Nord“ geschlossen werden, in dem bis dahin 90 Künstler*innen arbeiteten. Auch die Neonarbeit musste umziehen, macht nun Zwischenstation in der Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg und wird im nächsten Jahr ihren neuen Bestimmungsort im einstigen Backhefewerk in Nürnberg-Buch erhalten. Ob Nürnberg oder Lauenburg, es geht um gesellschaftliche Veränderungsprozesse und Möglichkeitsräume. „Was ist zu tun?“/„Was zu tun ist!“ kann Frage und Aufforderung zugleich sein. In ihrer Mehrdeutigkeit stellt die Arbeit verschiedene Handlungsmöglichkeiten und Positionen zur Debatte. Welche Anforderungen sind beispielsweise nötig, um kulturelle Orte zu erhalten und Akteur*innen zu unterstützen? Gleichermaßen verweist die Forderung auf die Notwendigkeit, aktiv handeln und sich entscheiden zu müssen.

Das Künstlerhaus Lauenburg mit der Stadtgalerie befindet sich als Institution, Verein, Stipendien- und Ausstellungsstätte in einem fortlaufenden Veränderungsprozess, in dem das eigene Tun und dessen Rahmenbedingungen stets hinterfragt und neu verhandelt werden.

Biografische Informationen
Das Künstlerkollektiv FAMED sind Sebastian M. Kretzschmar und Jan Thomaneck. Von der Gründung 2003 bis 2013 gehörte auch Kilian Schellbach zu FAMED. Ihre Werke waren in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen vertreten, u.a. in Einzelausstellungen im Museum der bildenden Künste Leipzig, im Kunstmuseum St. Gallen (Schweiz), in der Kunsthalle Bremerhaven, im Kunstverein Braunschweig, in den Kunstsammlungen Chemnitz, im Centre of Contemporary Art Andratx (Spanien), sowie der Galerie der Villa Massimo in Rom. FAMED war an zahlreichen Gruppenausstellungen beteiligt, u.a. auf der Manifesta 7 in Rovereto (Italien), dem Steirischen Herbst in Graz (Österreich), in der Weserburg – Museum für moderne Kunst in Bremen, im Kunstmuseum Bochum, De Appel Amsterdam (Niederlande), The Brno House of Arts (Tschechien), in der neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) in Berlin, der Stadtgalerie Kiel sowie auf dem New Media Art Festival Chongqing (China) und dem Longbridge Lightfestival in Birmingham (England). FAMED erhielt diverse Preise und Stipendien, u.a. waren sie 2019/20 Rompreisträger der Villa Massimo.

Wir bedanken uns für die Leihgabe bei der Coloured Fields GmbH.

Die Ausstellung wird unterstützt durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein.

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STIPENDIUM an otc

1 Jahr, 2 Tage, 3 Wochen – otc in Lauenburg

Fast ein Jahr im Kontakt, zwei Tage im November 2023 vor Ort, drei Wochen im Januar 2024 in Lauenburg und die unzähligen Stunden in Berlin und Hamburg zum inhaltlichen Austausch und ortsspezifischer Planung und Umsetzung.

Künstler*innenkollektiv otc in Lauenburg - bedankt sich

Lauenburg, danke.
Zur PDF (23 MB)

Das Stipendium des Künstler*innenhauses ist Teil unseres aktuellen und fortlaufenden Prozesses geworden. Die Möglichkeit, dass alle vier Mitglieder des Kollektivs an einem Ort sein können, ist nicht oft gegeben und hat uns einen neuen Raum eröffnet, miteinander zu kommunizieren und zu planen. Das trifft nicht nur auf uns intern zu, sondern auch auf die Stadt Lauenburg, ihre Bewohner*innen, Mitglieder im Kunstverein, Gruppen sowie Kollektive, Institutionen aus Deutschland und internationalen Organisationen. Wir wurden eingeladen, zum Thema des „Solidarischen Arbeiten“ ein Projekt zu entwickeln. Was bedeutet „solidarisches“ Arbeiten eigentlich? Nach der Definition im Duden könnte man entweder sagen, dass man mit jemandem übereinstimmend und für ihn einstehend eintritt oder gemeinsam Verantwortung teilt und einander verpflichtet ist.

Seit 2018 arbeiten wir im Kunstkollektiv zusammen und haben in der Zeit vielseitige Projekte und Ausstellungen entwickelt. Aber von wem sprechen wir, wenn wir „WIR“ schreiben? Um uns kurz vorzustellen, wir sind das Kollektiv Observant Thick Conversation – otc bestehend aus Rahel grote Lambers, Julia Lübbecke, Alexander Klaubert und Francis Kussatz. Uns verbindet unser künstlerisches Schaffen sowie unser Umgang mit Herausforderungen, die sich Künstler*innen aus verschiedenen Sparten, Städten und aus unterschiedlichen Hintergründen stellen. Seit unserer Gründung ist es unser Anliegen, kollektive Wege und Strukturen für junge Künstler*innen zu schaffen, um sich gegenseitig zu unterstützen. Daher ist die Vernetzung und der Aufbau nachhaltiger Netzwerke durch die Initiierung eines engen Dialogs zwischen Künstler:innen, Kurator:innen und Kulturschaffenden ein wesentlicher Teil unserer Praxis.

Dank Marita Landgrafs Einladung ins Künstler*innenhaus haben wir uns das Stipendium zum Anlass genommen, genau so ein Netzwerk über zwei Jahre auszubauen und diesen Dialog in Form einer mehrteiligen Veranstaltungsreihe zum Thema “Have We Passed Peak Collective?“ zu thematisieren. Startpunkt wird ein zweitägiges Symposium in Lauenburg sein, welches lokale Akteur*innen, Gruppen, Bürger*innen, Ehrenamtliche und Kunstkollektive aus Hamburg zu einem gemeinsamen Dialog einlädt. Dazu haben wir die drei Wochen der Residenz vor Ort intensiv genutzt, um mit der Stadt, aber auch mit Kollektiven, Institutionen, Personen aus vielfältigen Kontexten in Kontakt zu treten. Denn das Projekt soll sich an mehreren Standorten in München, Bremen, Berlin und Frankfurt fortsetzen. Während unserer Anwesenheit haben wir unterschiedliche Veranstaltungen besucht, die aktive Akteure und Gruppen zu dem Zeitpunkt angeboten haben, wie zum Beispiel dem Ehrenamtstreffen von Andrea Weber oder der Pflanzung des Korbinian-Apfels im Fürstengarten von den Omas gegen Rechts zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Der Korbinian-Apfel oder KZ 3 wurde von Pfarrer Korbinian Aigner während seiner Gefangenschaft im Konzentrationslager Dachau gepflanzt. Diese Treffen waren für uns besonders wichtig, um die Menschen aus Lauenburg kennenzulernen und mehr über Lauenburg zu erfahren.

Bevor das Symposium vom 17. bis 18. Mai 2024 in Lauenburg stattfindet, werden wir noch einmal anreisen, um unsere Ideen und Fragen an verschiedenen Fenstern in Lauenburg mit einer Plottschrift sichtbar zu machen. Die Intervention im Stadtraum soll unsere thematischen Fragen und Aussagen zum Thema Kollektive, Gruppen, Ehrenamt und solidarisches Arbeiten vor Ort sichtbar machen, um den Dialog schon vor der Veranstaltung anzustoßen. Unser Wunsch ist eine temporäre Sichtbarkeit, so wie ein, wenn möglich bleibendes Element zu hinterlassen, das zum Denken anregt.

Wir hatten bisher einen wichtigen und verbindenden Aufenthalt in Lauenburg, der uns neue Perspektiven mitgegeben hat sowie Konflikte und verbindende Elemente beleuchtet hat. Ein Gedanke zur Freiwilligenarbeit, die große Überschneidungen zur kollektiven Arbeit hat, begleitet uns bis heute und wird sich auch in unserem Symposium weiterführen. Wir bedanken uns herzlich bei allen Personen, mit denen wir uns austauschen konnten, dem Künstler*innenhaus und deren Mitglieder, Marita Landgraf, der Stadt Lauenburg und natürlich Vast Forward für diese Chance, unser Projekt so umsetzen zu können!


Have We Passed Peak Collective?

Zusammenarbeit zwischen Kollektiven und Institutionen.
Ein partizipatives Diskussionsformat von otc

2. November 2024
14.00 – 18:30 Uhr
Künstler:innenhaus Bremen

Teilnahme kostenfrei. Anmeldung bitte bis zum 28.10.24 unter galerie@kh-bremen.de.

Aus dem zweitägigen Symposium in Lauenburg ist ein Fragenkatalog hervorgegangen, der sich auf die konkrete Zusammenarbeit zwischen künstlerischen Kollektiven und Kurator:innen sowie Institutionen wie Künstler:innenhäuser bezieht. Diese werden in einer Gesprächsveranstaltung am 2. November im Künstler:innenhaus Bremen mit unter anderem mit Vincent Schier (freischaffender Kurator), Nadja Quante (Künstlerische Leiterin des Künstler:innenhaus Bremen) sowie Marita Landgraf  (Künstlerische Leiterin des Künstlerhaus Lauenburg) diskutiert. 

Mehr Informationen zur Veranstaltung im Künstler:innenhaus Bremen

Mehr zu otc 2024


Das Projekt „Have we passed peak collective?“ wird gefördert durch

Logo Stiftung Kunstfonds
Logo Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

Das Stipendium auf Einladung wird gefördert durch Land Schleswig-Holstein

sh_de_Bildung+Wissenschaft+Forschung+Kultur_logo

Künstler*innenkollektiv otc portraitfoto

otc, 2023 – Foto: Observant Thick Conversation 

STIPENDIUM AUF EINLADUNG

vergeben 2023/2024 an das Künstler*innenkollektiv otc

Wir sind otc – Observant Thick Conversation (ehem. Law of Life (LoL), Yours truly LOL), ein Künstler*innenkollektiv, das das diesjährige Stipendium auf Einladung erhalten hat. Wir freuen uns sehr über die Gelegenheit in Lauenburg zu arbeiten, insbesondere, da wir die Möglichkeit haben, uns intensiv mit dem Thema „Solidarisches Arbeiten“ auseinanderzusetzen, welches gerade in der heutigen Zeit sehr relevant ist.

Unsere kollektive künstlerische Praxis basiert sowohl auf dem gemeinsamen Ausstellen und Kuratieren als auch auf der Schaffung von nachhaltigen Beziehungen mit anderen Kollektiven. Im Jahr 2018 haben wir uns als Kollektiv zusammengefunden, um uns in den kompetitiven und individualistischen Strukturen des Kunstbetriebs gegenseitig zu unterstützen und diesen – in unserem Möglichkeitsbereich – etwas entgegenzusetzen. Seither haben wir in verschiedenen Kontexten von der Vunu Gallery in Košice bis zum Kunstverein Göttingen mit diversen Personen gearbeitet und ausgestellt. Derzeit besteht das Kollektiv aus Alexander KlaubertFrancis KussatzJulia Lübbecke und Rahel grote Lambers.

Während der Residenz in Lauenburg möchten wir unseren Dialog über kollektives Arbeiten erweitern und mit Gastkollektiven einen Raum schaffen, in dem gemeinsam kollektive Arbeitsweisen und deren Voraussetzungen reflektiert, diskutiert und weiterentwickelt werden. Ziel ist es, 2024 ein Symposium in Lauenburg zu veranstalten und im Hinblick darauf, mit verschiedenen Gastkollektiven zusammenzuarbeiten. Das Symposium wird die Vorstellungen und Erfahrungen mit kollektivem Arbeiten und Organisieren innerhalb der Kunst, aber auch außerhalb des Kunstfeldes untersuchen. Zudem möchten wir ausloten, wie das Kollektive mit solidarischen Formen der Arbeit verbunden ist. Dabei freuen wir uns auch darauf, Lauenburg und seinen lokalen kulturellen Kontext kennenzulernen.

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otc

Weitere Informationen unter Stipendien aktuell.

Das Stipendium wird gefördert durch Mittel des Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein und Vast Forward.

Logo-SH-Ministerium-Bil-Wis-Kul
Logo Vast Forward

DIALOG_Raum J. Weilandt Residenzstipendiat Bildende Kunst 2023 DE

DIALOG_Raum
Johannes Weilandt

Freitag, 25. August 2023 – 19.00 Uhr

Gespräch zwischen Johannes Weilandt, Residenzstipendiat Bildende Kunst 2023 und den Vereinsmitgliedern Daniela Toebelmann (Bildende Künstlerin und Goldschmiedin) und Dr. med. Hans-Joachim Frercks (Internist i.R.)

Ort: Foyer Künstlerhaus Lauenburg

Berührungspunkte
Künstlerische Recherche und interdisziplinäre Medizin.

Johannes Weilandt-copyright-I-XVI Nr. II

Johannes Weilandt, I-XVI, Nr. II

Johannes Weilandt ist Bildender Künstler, sowie freier Bühnen- und Kostümbildner. Seinen Arbeiten gehen themenbezogene Recherchen in verschiedenen Sammlungen und Archiven voraus. Im Rahmen seiner derzeitigen Residenz arbeitet er u.a. mit dem Medizinhistorischen Museum des UKE Hamburg und dem Stadtarchiv Lauenburg zusammen. Inhaltlicher Ausgangspunkt ist die Auseinandersetzung mit Zusammenhängen von körperlichen Erkrankungen und sozialen Lebensumständen. Zugleich beleuchtet er den medizinhistorischen Blick auf den menschlichen Körper. Die Recherchen bilden die Grundlage für eine Serie von Zeichnungen. Da Johannes Weilandt weder Medizinhistoriker, noch Soziologe ist, gibt er für den DIALOG_Raum einen kurzen Einblick, was ihn als Bildender Künstler an der Thematik interessiert und erläutert seine Herangehensweise für den zeichnerischen Gestaltungsprozess.

Im Gespräch mit Daniela Toebelmann, deren installative Arbeiten ebenfalls einen Recherche-basierten Schwerpunkt an der Schnittstelle zwischen künstlerischer und wissenschaftlicher Auseinandersetzung verfolgen und mit Dr. med. Hans-Joachim Frercks entsteht ein gemeinsamer und offener Austausch über Möglichkeiten und Grenzen von interdisziplinären Ansätzen in Kunst und Medizin.

Eintritt gegen Spende.

DIALOG_Raum ist eine Veranstaltung von Vereinsmitgliedern für Mitglieder und Anwohner*innen aus der neuen Reihe x_Raum. Das Format ist Teil der Neukonzeption des Foyer- und Barraumes im Künstlerhaus.

Dialog & Handlung 03

Dialog-und-Handlung-03

Gespräch und Finissage der Ausstellung „Die Zukunft gehört den Pilzen“ in der Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg“

18. Juni 2023 – 16.00 Uhr
in der Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg

Film
 Das ist unser Haus! Räume aneignen mit dem Mietshäuser Syndikat

Anschließend Diskussion mit: Kai Kloß (Freie Hütte, Lübeck) und Insa Kühlcke-Schmoldt (Mundhalle e.G.), moderiert von Béla Dizar und Eileen Krüger

LESUNG mit Nina Polak

LESUNG mit
Nina Polak

Dienstag, 15. August 2023 – 19.00 Uhr
Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg

Die niederländische Autorin liest aus ihrem Roman „Zuhause ist ein großes Wort“. Jan Konst moderiert und übersetzt. 

Nina Polak © picture alliance:ANP:Sacha de Boer

Sieben Jahre lang war Nienke Nauta, genannt „Skip“, auf hoher See unterwegs, bevor sie nach Amsterdam zurückkehrt. Dort trifft sie nicht nur auf eine vom Zeitgeist stark veränderte Stadt – sondern auch auf die „Geister der Vergangenheit“: ihre wohlhabende Pflegefamilie Zeno, ihre Mutter, zu der sie eine komplizierte Beziehung hat, und schließlich ihren Ex Borg, mit dem sie wieder etwas anfängt. Sie ist hin- und hergerissen zwischen dem Drang nach Freiheit und der Sehnsucht nach Zugehörigkeit. Bis sie vor der Entscheidung steht: weiterziehen oder bleiben? – Ein moderner Roman über Bindungsangst, Großstadtgefühle und die Frage nach dem Zuhause.

„Nina Polak überzeugt durch Stil, Witz und einen ganz eigenen Blick auf ihre Generation. Ein großartiges Buch.“ (De Volkskrant)

Nina Polak, geboren 1986, studierte Literaturwissenschaft und Cultural Analysis in Amsterdam und New York und ist seit 2013 Redakteurin bei De Correspondent. „Zuhause ist ein großes Wort“ ist ihr zweiter Roman und der erste, der auf Deutsch erscheint (Mare Verlag Hamburg, 2023, Übersetzung: Stefanie Ochel).

Die Lesung findet im Rahmen des Literatursommers Schleswig-Holstein statt.

Eintritt: 8 €/ 5 € ermäßigt für Mitglieder, Studierende, Schüler*innen

Gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung, das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Schleswig-Holstein und die Botschaft des Königreichs Niederlande.

DIALOG_Raum Anja Erdmann DE

Vorstellung Stipendiat*innen-Anja-Erdmann-02-Foto-Rougé-Reinsperger

Vorstellung der Stipendiat*innen, 2023 – Foto: Rougé Reinsperger

DIALOG_Raum
Anja Erdmann

Freitag, 14. Juli 2023 – 19.00 Uhr

Gespräch mit Anja Erdmann, Kompositionsstipendiatin 2023 im Künstlerhaus und Vereinsmitglied Annebärbel Claussen

Ort: Foyer Künstlerhaus Lauenburg

Ist Geräusch Musik?
Wie Geräusche zur Musik wurden – von zeitgenössischer Musik und Klangkunst.
Die Klang- und Medienkünstlerin Anja Erdmann wird darüber erzählen, wie sie zur Musik kam und warum Klang mehr ist als Musik. Annebärbel Claussen ist ehrenamtliches Mitglied im Künstlerhaus Lauenburg.
Ich, Annebärbel, habe irgendwann die zeitgenössische Musik lieben gelernt. Wir hatten es zunächst nicht leicht miteinander. Aber die Kompositionsstipendiat*innen haben mich überzeugt: Diese Musik ist faszinierend!
Wir laden ein zum Hören und Austauschen, sich der Klangkunst und der zeitgenössischen Musik einen Abend lang zu öffnen.

DIALOG_Raum ist eine Veranstaltung von Vereinsmitgliedern für Mitglieder und Anwohner*innen aus der neuen Reihe x_Raum. Das Format ist Teil der Neukonzeption des Foyer- und Barraumes im Künstlerhaus.