FAMED, Ausstellungsansichten Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg 2024 – Fotos: Marcel Stammen
FAMED POSITION #02
What is to be done?
Eröffnung mit Künstlergespräch
24. November 2023 – 18.00 Uhr
Sebastian M. Kretzschmar und Jan Thomaneck im Gespräch mit Marita Landgraf
in der Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg
Begrüßung:
Ingrid Bussmann, Vorstand Künstlerhaus Lauenburg e.V.
Schaufensterausstellung
25. November 2023 – 18. Februar 2024
täglich 11.00 – 22.00 Uhr
01 Birgit Brenner, „Hundred Seconds to Midnight“, 2020, 02 Maximilian Glas, „Weather Constructions“, 2021-2022, 03 Mischa Leinkauf, „Fiction of a Non-Entry // Fiktion einer Nicht-Einreise“, 2019, 04 Rita Macedo, „Farewell recording for an observer of an unknown time and place“, 2023, 05 Michael Sailstorfer, „Tränen“, 2015
Filmprogramm
2. Februar – 18. Februar 2024
Birgit Brenner, Maximilian Glas, Mischa Leinkauf, Rita Macedo, Michael Sailstorfer
Kuratiert von FAMED und Marita Landgraf.
Freitags & Samstags 14.00 – 22.00 Uhr als Schaufensterausstellung.
Sonntags 14.00 – 17.00 Uhr öffnet die Stadtgalerie für Besucher*innen.
Eintritt gegen Spende.
Finissage am 18. Februar
Offenes Gespräch 14.30 – 16.00 Uhr
Wir laden ein zum Austausch bei Kaffee und Kuchen, um der Frage nachzugehen „What is to be done?“
Weiterführende Informationen zu FAMED www.famed.studio
FAMED, Ausstellungseröffnung Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg 2023 – Fotos: Dirk Eisermann
In den Arbeiten des Künstlerkollektivs FAMED spiegeln sich private wie politische Verhältnisse, werden zum Ausgangspunkt dialogischer und medial vielfältiger Werkkomplexe – sprachbasiert, in Lichtinstallationen, situativen Arrangements oder Interventionen im öffentlichen Raum. Mit popkulturellen Verweisen und einer performativen Zeichensprache werden tragikomisch anmutende Denkräume geschaffen, die Themen wie Identität und Produktivität sowie Macht und Präsenz im Kontext aktueller gesellschaftlicher Fragen verhandeln. Die Orte, in denen sich das Soziale materialisiert und gleichzeitig hergestellt wird, sowie die kritische Auseinandersetzung mit dem Kunstbetrieb sind dabei feste Bestandteile einer widerständigen Praxis. In ihr begegnet FAMED einer „kapitalistischen Melancholie“ – der alles umschlingenden Maxime des Erfolges, deren ironische Brechung einziger Ausweg zu sein scheint. Marcel Raabe
Die Neonarbeit „What is to be done?“ entstand 2012 für das ehemalige Werksgelände der AEG Waschmaschinenfabrik auf der Fürther Straße in Nürnberg. Der Standort wurde 2007 geschlossen, die Produktion nach Polen verlagert. Im Sommer des gleichen Jahres übernahm eine Investitionsgesellschaft das Areal und begann mit der Revitalisierung des Geländes. Ziel war es, diese einzigartige Fabrikanlage zu einem urbanen Quartier zu entwickeln und ein breites Spektrum an Nutzungsmöglichkeiten aus Wissenschaft und Forschung sowie Kunst und Kultur anzusiedeln.
An einem der letzten unsanierten Werksgebäude installierte das Künstlerkollektiv FAMED den Schriftzug „What is to be done?“, der sich mit dem Transformationsprozess des Areals und dessen Zukunft auseinandersetzt. Im Zuge einer weiteren Standortentwicklung musste 2021 das Atelierhaus „Auf AEG Nord“ geschlossen werden, in dem bis dahin 90 Künstler*innen arbeiteten. Auch die Neonarbeit musste umziehen, macht nun Zwischenstation in der Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg und wird im nächsten Jahr ihren neuen Bestimmungsort im einstigen Backhefewerk in Nürnberg-Buch erhalten. Ob Nürnberg oder Lauenburg, es geht um gesellschaftliche Veränderungsprozesse und Möglichkeitsräume. „Was ist zu tun?“/„Was zu tun ist!“ kann Frage und Aufforderung zugleich sein. In ihrer Mehrdeutigkeit stellt die Arbeit verschiedene Handlungsmöglichkeiten und Positionen zur Debatte. Welche Anforderungen sind beispielsweise nötig, um kulturelle Orte zu erhalten und Akteur*innen zu unterstützen? Gleichermaßen verweist die Forderung auf die Notwendigkeit, aktiv handeln und sich entscheiden zu müssen.
Das Künstlerhaus Lauenburg mit der Stadtgalerie befindet sich als Institution, Verein, Stipendien- und Ausstellungsstätte in einem fortlaufenden Veränderungsprozess, in dem das eigene Tun und dessen Rahmenbedingungen stets hinterfragt und neu verhandelt werden.
Biografische Informationen
Das Künstlerkollektiv FAMED sind Sebastian M. Kretzschmar und Jan Thomaneck. Von der Gründung 2003 bis 2013 gehörte auch Kilian Schellbach zu FAMED. Ihre Werke waren in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen vertreten, u.a. in Einzelausstellungen im Museum der bildenden Künste Leipzig, im Kunstmuseum St. Gallen (Schweiz), in der Kunsthalle Bremerhaven, im Kunstverein Braunschweig, in den Kunstsammlungen Chemnitz, im Centre of Contemporary Art Andratx (Spanien), sowie der Galerie der Villa Massimo in Rom. FAMED war an zahlreichen Gruppenausstellungen beteiligt, u.a. auf der Manifesta 7 in Rovereto (Italien), dem Steirischen Herbst in Graz (Österreich), in der Weserburg – Museum für moderne Kunst in Bremen, im Kunstmuseum Bochum, De Appel Amsterdam (Niederlande), The Brno House of Arts (Tschechien), in der neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) in Berlin, der Stadtgalerie Kiel sowie auf dem New Media Art Festival Chongqing (China) und dem Longbridge Lightfestival in Birmingham (England). FAMED erhielt diverse Preise und Stipendien, u.a. waren sie 2019/20 Rompreisträger der Villa Massimo.
Wir bedanken uns für die Leihgabe bei der Coloured Fields GmbH.
Die Ausstellung wird unterstützt durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein.