Workshop mit Künstlerin Nicole Schuck und Schüler*innen

Workshop der Künstlerin Nicole Schuck mit Schüler*innen der 11. Klassenstufe der Albinus Gemeinschaftsschule Lauenburg

Fotos: Julia Eckhardt und Nicole Schuck

Sensibilisieren und Mitgestalten im eigenen Lebensumfeld

Workshop der Künstlerin Nicole Schuck mit Schüler*innen der 11. Klassenstufe der Albinus Gemeinschaftsschule Lauenburg
am 16./17. März und am 20./21. März in der Stadtglerie Künstlerhaus Lauenburg und im Außenraum

Im Zentrum der Arbeitsweise von Nicole Schuck steht die künstlerische Forschung zu Ökosystemen und deren Organismen. Auf der Grundlage von Recherchen vor Ort – in Lauenburg die Elbe – wird sie das Ökosystem Wasser thematisieren, sowie die Beziehungen zwischen Lebensraum und Umwelt bzw. die Veränderungen dieser durch Klimaveränderungen und Umweltbelastungen. Ihre Ergebnisse stellt sie ab dem 16. Juli 2023 in einer Einzelausstellung aus. Während ihrer ersten Recherchephase fanden zwei 2-tägige Workshops statt, in denen Beobachtung und Zeichnung im Mittelpunkt standen. Die Ergebnisse wurden im Rahmen der Lauenburger Kultur- und Kneipennacht am 25. März im Künstlerhaus Lauenburg präsentiert.

Nicole Schucks Arbeiten umfassen Zeichnungen, Erzählperformances und Installationen. Im Zentrum ihrer Auseinandersetzung stehen die Themen Wildtiere, natürliche Umwelt und urbane Lebensräume. Nicole Schuck verbinde natürliche und künstliche Lebensräume miteinander und geht in visuell und verbal wachsenden Assoziationsräumen Fragen der individuellen Verortung nach.
Zur Website www.nicoleschuck.de

Fotos: Julia Eckhardt und Nicole Schuck

Artikel zum Workshop mit Nicole Schuck

Artikel zum Workshop mit Nicole Schuck, Wochenend Anzeiger vom 8.4.23

Die NEUSTARTplus-Förderung wird ermöglicht durch das NEUSTART KULTUR-Programm der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

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HörBlick Konzertreihe Neue Musik DE

HörBlick
Konzertreihe Neue Musik

Der »HörBlick« ist eine neue Konzertreihe für zeitgenössische Musik in Lauenburg an der Elbe. Eine Stadt, wo HISTORISCH und MODERN miteinander leben. Die Stadt erzählt ihre auditive Geschichte, so wie jeder Ort/Raum spricht und ein Klangereignis färbt. Auch Wasser, Wind, sogar die auf die Elbe fahrenden Schiffe waren und sind Klangerzeuger, die ihre Umgebung akustisch prägen, wie eine klangliche Heimat der Anwohner.
An diesem Ort wird ab November 2019 aktuelles und impulsreiches Musikschaffen unserer Zeit im Rahmen einer neuen Konzertreihe präsentiert.

Die Musikszene des 21. Jahrhunderts ist vielfältig – oft grenzenlos. Durch interdisziplinäre Verknüpfungen von Neuen Medien mit Sprache und Bewegungen ist die Szene „Neue Musik“ enorm gewachsen. Musik spiegelt unsere Gesellschaft wider. Die Musiker und Komponisten blicken in verschiedenen Epochen hinein, verbinden Musik mit eigenen musikalischen Wurzeln und eigener kultureller Identität. Auch mit heutiger Pop-Kultur ist die Musik untrennbar verbunden. Neue Musik hat viele Wurzeln.

Mit dieser Konzertreihe soll die Neugier des Publikums angeregt werden „Neues“ und Überraschendes zu erleben.

Hören Sie zu. Blicken Sie auf unsere Zeitgenossen!

Noriko Kawakami
(Organisatorin / Kuratorin)

Noriko Kawakami Initiatorin und Kuratorin der Konzertreihe »Hör-Blick«. Sie wurde in Japan geboren. Nach einem Kompositionsstudium in Tokio siedelte sie 1987 nach Deutschland über und setzte ihr Studium bei Klaus Huber in Freiburg und Nicolaus A. Huber an der Folkwang-Hochschule in Essen fort. Noriko Kawakami ist eine ehemalige Kompositionsstipendiatin des Künstlerhauses Lauenburg. Sie arbeitet mit vielen renommierten Ensembles und Interpreten zusammen. Ihr Schaffen wurde bei zahlreichen Festivals und Konzertreihen sowie im Rundfunk weltweit präsentiert.
Seit einigen Jahren pendelt sie regelmäßig zwischen Japan und Deutschland, aber auch innerhalb Deutschlands ist sie mit einem Koffer ständig unterwegs und fühlt sich überall zu Hause. In jedem Winter verbringt sie ihre Schaffensphase an Lauenburg/Elbe, wohnt und arbeitet im Künstlerhaus.


Zöllner-Roche-Duo – Foto: Inga Geiser

HörBlick #05
Konzertreihe Neue Musik

Zöllner-Roche-Duo„women on the edge of time“
7. November 2021, 17.00 Uhr
Künstlerhaus Lauenburg

Zöllner-Roche-Duo
Heather Roche, Klarinette
Eva Zöllner, Akkordeon

Werke von Elnaz Seyedi, Sarah Nemtsov, Rachel Beja, Chichako Morishita, Lina Järnegard, Georgina Derbez und Farzia Fallah.

Die Klarinettistin Heather Roche und die Akkordeonistin Eva Zöllner zählen zu den vielseitigsten und interessantesten Stimmen des zeitgenössischen Musiklebens. Als Duo stehen sie in dem Ruf, abenteuerlustig zu musizieren, kreative Risiken einzugehen und durch langfristige Kooperationen inhaltsreiche Projekte ins Leben zu rufen. In ihrem neuen Programm „women on the edge of time“ kommen Komponistinnen zu Wort, die in verschiedenen Teilen der Welt aufgewachsen sind und mit ihrem außergewöhnlichen Schaffen einen wichtigen Beitrag zur Diversität der aktuellen Musikszene leisten.

Programm

Elnaz Seyedi (IRN, 1982) Nach Neuen Meeren (2018)
für Klarinette & Akkordeon audio

Sarah Nemtsov (D, 1980) SKOP (2016)
für Akkordeon und Mundharmonika audio

Rachel Beja (ISR, 1984) Petrichor (2020)
für Klarinette & Akkordeon video

Chichako Morishita (JP, 1981) Lizard (shadow) (2011)
für Klarinette audio

Lina Järnegard (SE, 1979) In wind, waiting and water (2020)
für Klarinette & Akkordeon video

Georgina Derbez (MX, 1968) Forca d´Amor in quel uccel (2007)
für Klarinette & Akkordeon audio

Farzia Fallah (IRN, 1980) the expanded moments of being (2019)
für Klarinette & Akkordeon

35 Jahre Künstlerhaus Lauenburg – Konzert der Konzertreihe für Neue Musik – HörBlick #05 mit dem Zöllner-Roche-Duo – Fotos: Dirk Eisermann

Gefördert durch:


Trio Omphalos – Foto: Karl-Heinz Mierke

HörBlick #04
Konzertreihe Neue Musik

Trio OmphalosSchach | Tanz | Zahl
12. September 2021, 18.00 Uhr
Maria-Magdalenen-Kirche Lauenburg

Trio Omphalos
Stefan Hülsermann, Klarinette
Olaf Pyras, Percussion
Ji-Youn Song, Klavier

Werke von Tom Johnson, John Cage, Erik Satie und Noriko Kawakami (UA).
Moderation: Dr. Egbert Hiller

Am 12. September 2021 findet um 18.00 Uhr ein Konzert aus der Konzertreihe für Neue Musik des Künstlerhaus Lauenburg in der Maria-Magdalenen-Kirche Lauenburg statt. Das Trio Omphalos präsentiert unter dem Titel Schach | Tanz | Zahl eine lebendige und farbenreiche Klangwelt experimenteller Musik: John Cages Chess Pieces, dazu seinen folkloristisch, irisch beeinflussten Four Dances und Tom Johnsons auf Zahlenreihen beruhenden Rational Melodies in den äußerst raffinierten Arrangements des Trios.

Auf dem Programm steht auch eine Uraufführung des neuen, für das Trio Omphalos komponierten Werks von Noriko Kawakami. Der Musikjournalist Dr. Egbert Hiller moderiert die Veranstaltung. Spielfreude und -witz, energetische Überraschungen und wunderbare Brüche zeichnen dieses Programm aus.

Programm

Noriko Kawakami ONE TEAM
für Klarinette, Schlagzeug und Klavier (2020 UA)

Erik Satie La Balancoire und Les Courses
aus „Sports et divertissements“ für Klavier (1914)

Tom Johnson Rational Melodies 1, 5, 9, 12, 15 (1993),
Counting Duets Nr. 2 (1982)

John Cage Chess Pieces (1944), Four Dances (1942-43)


Gefördert durch:

Im Rahmen von Kultursommer am Kanal


HörBlick #03, Performance, Muthesius Kunsthochschule, Abend der Sirenen – Neue Musik und neue Performance-Kunst, Muthesius Kunsthochschule, Kiel

HörBlick #03
Konzertreihe Neue Musik

Abend der Sirenen
Ensemble Klangrauschen und Areum Lee, Stipendiatin für Komposition
21. Juni 2020, 17.30 Uhr

Heinrich Osterwold-Halle, Lauenburg/Elbe

Mit dem „Abend der Sirenen“ präsentiert das Ensemble Klangrauschen Performance-Werke von Studierenden der Muthesius Kunsthochschule Kiel und stellt diese Werke Neuer Musik gegenüber. Für das Publikum entstehen dabei besondere Querverbindungen und interessante Wechselwirkungen zwischen den Kunstsparten.

Dabei erklingen neben „Ein Hauch von Unzeit“ von Klaus Huber Werke von Mara Scholz und Alexei Vesselov, Tom Johnson und Dick Higgins.

Zudem wird das Ensemble zwei Stücke, davon eine Uraufführung für Tamtam und Elektronik, von Areum Lee spielen, die im Mai 2020 ihr Stipendium für Komposition im Künstlerhaus angetreten hat. Das Konzert findet im Anschluss an die diesjährige Erstpräsentation der Stipendiat*innen 2020 im Künstlerhaus statt, in der sie sich mit einer Gruppenpräsentation dem Lauenburger Publikum vorstellen. Es ist wunderbar, dass die Stipendiatin für Komposition durch die Zusammenarbeit mit dem Ensemble Klangrauschen auch einen Einblick in ihre aktuelle Arbeit geben kann.


HörBlick #02, Entdeckungen I, Instant Composing Ensemble – Foto: Christine Rudolf

HörBlick #02
Konzertreihe Neue Musik

Instant Composing Ensemble der Musikhochschule Lübeck
Musik aus dem Moment
2. Februar 2020, 17 Uhr
Maria-Magdalenen-Kirche Lauenburg

Zu Gast war das Instant Composing Ensemble der Musikhochschule Lübeck unter Projektleitung von Franz Danksagmüller (Prof. für Orgel) mit aus dem Moment improvisierter Musik. Das Konzert aus der Reihe »Wir in Schleswig-Holstein« fand in Kooperation mit dem Künstlerhaus Lauenburg statt.

Die Studierenden verschiedener Fächer boten ein faszinierendes Programm bei unterschiedlichen Raumkonstellationen. Dadurch entwickelte sich ein ganz neues Raum-Klang-Erlebnis für das Publikum.


HörBlick #01, Windspiel – Duo für Neue Musik – Zeiten | Spiegel, Foto: © Verena Wüsthoff, Eva Zöllner

HörBlick #01
Konzertreihe Neue Musik

Windspiel – Duo für Neue MusikZeiten | Spiegel
November 2019, 17 Uhr
Maria-Magdalenen Kirche Lauenburg
Verena Wüsthoff, Blockflöten / Eva Zöllner, Akkordeon

Seit fast 20 Jahren begeistern die Blockflötistin Verena Wüsthoff und die Akkordeonistin Eva Zöllner als Duo „Windspiel“ ihr Publikum mit lebendigen Interpretationen und überraschen mit unerwarteten Klängen. Für das Auftaktkonzert in Lauenburg/Elbe präsentieren sie ein abwechslungsreiches Programm aus alter und neuer Musik. Das Programm spannt einen Bogen von Musik von Hildegard von Bingen bis hin zur aktuellen Musik.

„Aktuelles Komponieren ist häufig eine Rückschau auf Altes, auf Epochen der Musikgeschichte, die bis in die Gegenwart präsent sind. Windspiel präsentiert neue Kompositionen, die von Musik aus vergangen Zeiten inspiriert sind. So arbeiten Komponisten heute z.B. mit musikalischem Material aus der Renaissance, lassen sich von Musik des Mittelalters inspirieren, beziehen sich auf jahrhundertealte japanische Hofmusik oder auf Pilgergesänge aus der Gründungszeit der USA. Windspiel lädt ein, Musik von gestern und heute hautnah zu erleben, spannende Beziehungen zu entdecken und so manches in neuem Licht zu sehen bzw. zu hören.“ (Windspiel)

Ensemble für Neue Musik

LandesJugendEnsemble für Neue Musik – Sommerkonzert – Foto: Marco Ehrhardt

Ensemble für Neue Musik

LandesJugendEnsemble für Neue Musik Schleswig-Holstein
Leitung: Peter Veale

24. Oktober 2021, 17.00 Uhr
Maria-Magdalenen-Kirche Lauenburg

KONZERTE ZUM 35. JUBILÄUM DES KÜNSTLERHAUS LAUENBURG

Werke von Kee Yong Chong, Jonas Baes, Septian Dwi Cahyo (UA) und Dieter Mack.

Das LandesJugendEnsemble für Neue Musik Schleswig-Holstein widmet sich in seinem diesjährigen Programm schwerpunktmäßig der zeitgenössischen Musik Südostasiens. Komponisten aus Malaysia, den Philippinen und Indonesien werden von den jungen Musikerinnen und Musikern interpretiert sowie auch eine Komposition des Lübecker Kompositions-Professors Dieter Mack, der sich schon viele Jahre intensiv mit der Musik Südostasiens auseinandersetzt. Auch eine Uraufführung wird dieses Jahr dabei sein: ein Streichquartett des jungen indonesischen Komponisten Septian Dwi Cahyo, der in der Sommerarbeitsphase des Ensembles auch persönlich zu Gast sein wird, um sein Werk den Jugendlichen direkt zu vermitteln – eine unschätzbare Erfahrung für das LandesJugendEnsemble. Die künstlerische Leitung hat in diesem Jahr Peter Veale (Ensemble Musikfabrik/HMT Köln), der dabei von Dozenten der Musikhochschule Lübeck unterstützt wird.

Programm
– Kee Yong Chong Kong Shan (2003/revised 2021) for 9 players
– Jonas Baes tmesis (2014)
– Septian Dwi Cahyo Senyawa for string quartet (2020) (UA)
– Dieter Mack Luft (2012) für Ensemble Kollektiv Improvisation

Zu den Werken im Einzelnen

Kong Shan wurde 2003 auf dem TRANSIT Festival in Leuven vom Ensemble Mosaik uraufgeführt und 2021 für das LandesJugendEnsemble extra noch einmal überarbeitet. Der Name bedeutet „Leerer Berg“ und es wurde inspiriert von einem Gedicht aus der Tang-Dynastie (ca. 600-800 n.Chr.), mit deren Poesie Kee Yong Chong während seines Bachelor-Studiums in China in Berührung kam. Das Stück soll ähnlich wie das Gedicht die Schönheit der Natur in ihrem Schwanken zwischen Ruhe und Bewegung, zwischen Leere und Fülle transportieren, indem es durch die Transformation von Ruhe und Bewegung ineinander einen abstrakten Raum für den Zuhörer schafft, in dem dieser der inhärenten Kraft der Natur nachspüren kann.

Das Gedicht lautet übersetzt ungefähr so:

Niemand scheint auf dem leeren Berg zu sein… Und doch glaube ich, eine Stimme zu hören, wo das Sonnenlicht aus einem Wäldchen vom grünen Moos auf mich zurückscheint.

Tmesis wurde 2014 vom Freiburger Ensemble Selisih uraufgeführt, für das es auch komponiert wurde und ist Dieter Mack zum 60. Geburtstag gewidmet, der diesem Ensemble sehr verbunden ist. Tmesis bedeutet sprachwissenschaftlich die Trennung eigentlich zusammengehörender Wortteile durch den Einschub anderer Wörter oder Sätze, zum Beispiel „Wo willst du hin?“ statt „Wohin willst du?“. Diese Brüche dienen in der Regel der Verstärkung der emotionalen Wirkung und das Prinzip wird auch in der Musik angewandt, wo neben mehr oder minder versteckten Zitaten anderer Werke seit dem frühen Barock vor allem die plötzliche Pause als unterbrechendes Moment zur Verstärkung der emotionalen Wirkung eingesetzt wird. Auch in tmesis sind es neben dem Auftauchen von Elementen mit Anklängen an die indonesische Gamelan- Musik vor allem die plötzlichen 32stel-Pausen, die die musikalischen Phrasen abrupt unterbrechen und von den Ausführenden unmittelbare Aufmerksamkeit erfordern, die sich auch auf das Publikum überträgt.

Senyawa wiederum heißt im Indonesischen Verbindung, also genau das Gegenteil von Tmesis und der Komponist Septian Dwi Cahyo beschreibt mit diesem Stück verschiedene einzelne Identitäten, die sich zu einer Einheit verbinden. Dazu vermischt er verschiedene musikalische Texturen und Farben der Instrumente, die die Ausführenden dann in einen Zusammenhang bringen müssen, wobei er Stellen mit sich aufgeregt verändernden musikalischen Mustern sich mit Stellen gleicher Muster abwechseln lässt. Der Fokus darauf, diese einzelnen Elemente zu einer Einheit zusammenzubringen, transportiert einen Großteil der Energie des Stückes.

Luft wurde 2012 vom Ensemble Studio Musikfabrik uraufgeführt, dem LandesJugendEnsemble für Neue Musik in Nordrhein-Westfalen, welches dem Ensemble Musikfabrik angegliedert ist. Der Titel deutet schon an, dass es dem Komponisten darin um Luft, insbesondere das Atmen und allem bis im weitesten Sinne damit Zusammenhängenden geht. Auch wenn das Atmen oft nur mit Blasinstrumenten verbunden wird, so ist es doch auch für alle anderen Instrumente musikalisch enorm wichtig. So erweitert Dieter Mack in diesem Werk die Möglichkeiten aller Ausführenden neben dem normalen Spielen ihres Instruments um rein vokale Aktivitäten oder vokale Aktionen durch ihre Instrumente. Dabei kommt es zur Auseinandersetzung mit Atmung im Zusammenhang zu Energie, Intensität und Kraft. Diese verschiedenen Aspekte in Bezug zur Luft im musikalischen Kontext sind die Hauptelemente des Stückes, welches in seiner harmonischen Struktur größtenteils auf den Obertönen der beiden verwendeten Bass-Nicophone aufbaut. Wie schrieb die Neue Musikzeitung 2017: „Macks Klangaggregate haben eine fast schon szenische Qualität und können durchaus als imaginäres instrumentales Theater gehört werden, das dann als asiatisches Schattenspiel noch zu gestalten wäre.

35 Jahre Künstlerhaus Lauenburg – Konzert vom Landesmusikrat Schleswig-Holstein – Landes Jugendensemble für neue Musik unter Leitung von Peter Veale in der Maria-Magdalenen Kirche Lauenburg – Fotos: Dirk Eisermann

Mit freundlicher Unterstützung von

Kunst im StadtRAUM

Harald Popp, Revisit Lauenburg, 2019 – Foto: Harald Popp

Kunst im ÖFFENTLICHEn StadtRAUM

Neben dem Ausstellungsprogramm in der Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg veranstaltet und organisiert das Künstlerhaus Lauenburg verschiedene Projekte der Bildenden Kunst im öffentlichen Stadtraum.

Die Projekte, Produktionen und Ausstellungen sind vielfältig. Viele künstlerische Arbeiten werden in diesem Zusammenhang für bestimmte Orte in Lauenburg entwickelt. Der gemeinsame Aspekt dieser Projekte ist, dass durch die Verortung im öffentlichen Raum zeitgenössische Kunst für Passanten sichtbar und direkt erfahrbar wird. Diese unmittelbare Teilhabe an künstlerischen Aktivitäten und an der Gestaltung des urbanen Raums lädt die Bewohnerinnen und Bewohner zur erneuten Beschäftigung und Identifikation mit der eigenen Stadt ein.

Audiovisuelle Arbeiten RETROSPECT!

ÖFFENTLICHER RAUM

RETROSPECT!

Eine Auswahl audiovisueller Arbeiten aus
35 Jahren Künstlerhaus Lauenburg

Samstag, 4. September 2021
von 10.00 bis 16.00 Uhr

Mit Arbeiten von:
CHEN Chengwen + Tobias Klich
Dagrun Hintze / Anna Lena Grau
Youssef Tabti / Alexander Häusser
Farzia Fallah
Noriko Kawakami
Fumiko Kikuchi
Sophia Mainka
Hanne Römer / .aufzeichnensysteme
Donny Karsadi
Heiko Wommelsdorf

Anlässlich des Jubiläums wird ein Programm mit 10 Positionen ehemaliger Stipendiatinnen und Stipendiaten aus den Bereichen Komposition, Literatur und Bildender Kunst präsentiert. Die künstlerischen Arbeiten sind auf der Brachfläche Berliner Straße in Lauenburg zu hören und zu sehen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Organisiert und kuratiert von Benjamin Stumpf und Isabelle von Schilcher.


RETROSPECT!
Dokumentation der Ausstellung

Libra, 2013, Komposition und Interpretation für einen Beckenspieler von CHEN Chengwen, filmische Interpretation von Tobias Klich, 2014, 12:39 min.

CHEN Chengwen + Tobias Klich

Das Beckenpaar aus der asiatischen Theatertradition fand im 18. Jahrhundert Einzug in die europäische Militär- und Orchestermusik, wird jedoch meist äußerst reduziert als Markierung des Rhythmus oder als Illustration glanzvoller Höhepunkte wahrgenommen. Die Komposition Libra von CHEN Chengwen entlockt diesem scheinbar vertrauten Instrument durch verschiedenste Arten des Reibens, Schlagens und Kratzens ganz ungewohnte Klangwelten, bringt es auf diese Weise schließlich sogar zum Singen durch Anregung einzelner Obertöne, um zum Schluss in den doch so bekannten Orchesterbeckenschlägen nun ganz Anderes hören und wahrnehmen zu können. Mit dem Bild der Waage – im ständigen Prozess des klanglichen Ausbalancierens – begibt sich dieses Stück auf die Suche nach dem Unbekannten im Vertrauten, nach dem Fremden im Eigenen, versucht das Fremde als verdrängtes Eigenes aufzudecken.

Die filmische Interpretation zu Libra von Tobias Klich versucht, durch extreme Nahaufnahmen sowie ungewöhnliche, ständig wechselnde Perspektiven auf den Musiker und sein Instrument in nahezu graphischen Abstraktionen eine intimere Wahrnehmungsebene zu eröffnen, die in einer Konzertaufführung in dieser Weise nicht erfahrbar wäre.

CHEN Chengwen ist 1980 in Taiwan geboren und lebt und arbeitet seit 2010 in Deutschland. Sein Kompositionsstudium begann er in Taiwan und setzte es dann von 2010 bis 2016 in Deutschland fort. Zunächst studierte er an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover; sein dortiges Konzertexamen absolvierte er bei Prof. Gordon Williamson und Prof. Joachim Heintz. Anschließend studierte er elektroakustische Komposition bei Prof. Kilian Schwoon an der Hochschule für Künste Bremen. Chengwen Chen erhielt verschiedene Stipendien und Auszeichnungen, wie 2014 den Bremer Komponist*innenpreis.

Tobias Klich ist ein deutscher Musiker und Komponist, der 1983 in Jena geboren wurde, studierte in Weimar Komposition und schloss in Bremen das Studium der elektroakustischen Komposition an. Tobias Klich ist als Komponist, Gitarrist, Musikfilmemacher und bildender Künstler tätig. Als Filmemacher initiierte er 2013 eine Reihe mit experimentellen Musikfilmen zu zeitgenössischer Musik. Seine Arbeit wurde bereits durch diverse Preise und Stipendien in den Bereichen Kompo-sition, Gitarre, Film und Malerei unterstützt, darunter der Werner-Kühl-Preis für Malerei 2016.

Beide waren Stipendiaten für Komposition des Künstlerhaus Lauenburg.
CHEN Chengwen im Jahr 2015 und Tobias Klich 2010.

Link zum Video


Quallen-Manöver, 2015, Gesprochener Text auf Vinylplatte, Cover mit Klebefolie, 13:29 min.

Anna Lena Grau / Dagrun Hintze

Anlässlich Anna Lena Graus Ausstellung Pequod im Künstlerhaus Lauenburg, in deren Zentrum ein stark vergrößerter menschlicher Lendenwirbel aus Gips stand, schrieb Dagrun Hintze den Text Manöver des letzten Augenblicks. Darin sucht sie nach einer literarischen Übersetzung für die Fragen der Bildhauerin: Sind nicht alle Formen vorläufig oder flüchtig? Was passiert, wenn man Zeit als Kategorie ins Kunstwerk integriert?

Pequod heißt das Schiff, auf dem Kapitän Ahab in Melvilles Roman Moby Dick dem weißen Wal hinterherjagt – der Walfänger dient als stabiles Vehikel, um durch Wind und Wellen der vollkommenen Projektionsfläche zu folgen, die der Walfisch repräsentiert. Und so findet sich auch die namenlose Protagonistin der Erzählung Manöver des letzten Augenblicks auf einem schaukelnden Boot wieder, wobei diesmal kein Wal in Sicht ist. Ihre kurzen Ausflüge ans Land widmet sie der Untersuchung von Maulwurfshügeln und besucht gelegentlich eine Arztpraxis. Vor allem aber versucht sie, Widerstand zu leisten gegen die Logik des Festlands.

Dagrun Hintze spricht den von ihr geschriebenen Text selbst. Anna Lena Grau hat für die Platte das Cover entworfen.

Anna Lena Grau ist eine deutsche Künstlerin, die 1980 in Hamburg geboren ist. 2000 bis 2007 studierte sie Freie Kunst an der HfBK in Hamburg bei Prof. Hanne Loreck und Prof. Pia Stadtbäumer. 2007 schloss sie ihr Studium ab und es folgten zahlreiche Ausstellungen. Unter anderem erhielt sie 2020 ein Stipendium für bildende Künstler*innen der Stiftung Kunstfonds Bonn. 2015 hatte sie ein Stipendium für Bildende Kunst im Künstlerhaus Lauenburg.

Anna Lena Grau Website

Dagrun Hintze ist 1971 in Lübeck geboren. Sie schreibt Theaterstücke, Lyrik, Prosa und Essays und publiziert außerdem über zeitgenössische Kunst und Dokumentartheater. Sie studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft in Würzburg und Antwerpen. Im Anschluss war sie als Regieassistentin und Regisseurin am Theater Lübeck und am Staatstheater Kassel engagiert. Seit 1999 lebt sie als freie Autorin in Hamburg und arbeitet seit 2011 als Autorin und Dramaturgin für partizipative Theaterprojekte mit gesellschaftspolitischen Themen. Zu ihren Werken gehören Theaterstücke, Publikationen zur Zeitgenössischen Kunst und Bücher. Dagrun Hintze hatte ein Stipendium für Literatur im Künstlerhaus Lauenburg im Jahr 2015.


Edvards Tag – Vom Warten auf den versprochenen Augenblick 2008, Klangstück, 09:45 min.

Youssef Tabti / Alexander Häusser

Edvards Tag – Vom Warten auf den versprochenen Augenblick ist der Titel der multimedialen Fotoinstallation des Videokünstlers und Fotografen Youssef Tabti. Gemeinsam mit dem Schriftsteller Alexander Häusser entstand eine Geschichte für sieben Fotografien und eine Stimme. Diese Präsentation ist ein Versuch einer anderen Art der Inszenierung, ein Konzept, in dem sich mehrere Ebenen entfalten können. (…)

„Tabti hat Häussers noch unveröffentlichtes Romankapitel von einem Schauspieler einlesen lassen. Auf Schallplatte aufgenommen – es gibt eine limitierte Edition von zwölf Platten – erklingt nun der Text als Pendant oder ästhetische „Parallel-Aktion“, wenn so man so will, zu den projizierten Naturaufnahmen des Künstlers. Auch das Plattencover ist eine eigenständige Arbeit und gehört zugleich dem Gesamt-Ensemble an: Die Vorderansicht zeigt eine Landschaft im Stil des von der romantischen Darstellungstradition ins fotografische Medium übersetzten Natur-Szenarios aus der Lauenburger Umgebung, die sich hier mehrgestaltig entfaltet.

Selbst die Einladungskarte folgt der Vernetzungsidee, die Tabtis Arbeiten grundsätzlich durchzieht. Versehen mit dem poetischen Satz „Edvard zupfte an Spinnennetzen“, ein Zitat aus Häussers genanntem Kapitel, wird sie im Kontext einer weiteren Ausstellungsstation (…) als persönliche Einladung an einen – bisher noch unbekannten – Adressaten beziehungsweise eine Adressatin zum Tragen kommen (…).

Auszug aus der Einführung zur Ausstellungseröffnung von Dr. Belinda Grace Gardner (Kunsthistorikerin, Kritikerin und Kuratorin): Youssef Tabti, Edvards Tag – Vom Warten auf den versprochenen Augenblick, im Künstlerhaus Lauenburg, 25.9.2008

Alexander Häusser ist ein Hamburger Autor und wurde 1960 in Reutlingen geboren. Er studierte an der Universität Tübingen Germanistik, Philosophie und Geschichte und begleitend Rhetorik bei Prof. Walter Jens. Seit 1990 lebt er als freier Schriftsteller und Drehbuchautor in Hamburg. Im August 2019 wurde Alexander Häussers neuester Roman Noch alle Zeit im Pendragon-Verlag veröffentlicht. Für seine Arbeit erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, unter anderem den Literaturförderpreis der Freien und Hansestadt Hamburg im Jahr 2011. In 2008 hatte er ein Stipendium für Literatur im Künstlerhaus Lauenburg.

Alexander Häusser Website

Youssef Tabti wurde 1968 in Paris geboren und ist ein französischer Konzeptkünstler mit algerischen Wurzeln. Tabti studierte Kunst und Kunstgeschichte in Paris und begann seine ersten Arbeiten 1992 im Museum Fabre in Montpellier mit Installationen und Fotografien. Er lebt seit 1996 in Hamburg und hat international bereits viele Ausstellungen realisiert, unter anderem 2007 im Rahmen der Istanbul Biennale, 2009 anlässlich der 2. Triennale im Grand Palais Paris, sowie 2010 in Murcia. Youssef Tabti war Stipendiat für Bildende Kunst im Künstlerhaus Lauenburg im Jahr 2008.

Youssef Tabti Website


Lalayi – ein Schlaflied für Sohrab, 2017, Komposition für Streichtrio Ensemble New Babylon (Johannes Haase, Hannah Craib, Marie Schmit)

Farzia Fallah

Lalayi ist ein Schlaflied für Sohrab Sepehri, den iranischen Dichter und Maler.
„Fern von den Nächten voller Metallreibung, schenke mir den Schlaf, unter einem Zweig.
Und in der Zeche des Lichts, wenn hinter deinen Fingern der Jasmin erstrahlt, werde ich aufwachen.
Dann erzähle mir von den Bomben, die fielen, während ich schlief.“
Sohrab Sepehri (1928-1980)

Farzia Fallah ist eine iranische Komponistin und 1980 in Teheran geboren. Sie studierte unter anderem von 2007 bis 2014 Komposition an der Hochschule für Künste Bremen bei Prof. Younghi Pagh-Paan und Prof. Jörg Birkenkötter. Von 2014 bis 2016 studierte sie an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Prof. Johannes Schöllhorn und von 2016 bis 2018 an der Hochschule für Musik Freiburg bei Prof. Johannes Schöllhorn. Seit 2018 ist sie als freiberufliche Komponistin tätig und hat seitdem diverse Kompositionsaufträge und Aufführungen in Deutschland und international. Neben einem Stipendium für Komposition im Künstlerhaus Lauenburg im Jahr 2019 hat sie weitere Auszeichnungen und Stipendien erhalten, unter anderem den Carl-von-Ossietzky Kompositionspreis 2020.

KOMMAS ENSEMBLE
Bayerische Akademie der Schönen Künste

Johannes Haase, Violine
Alba González Becerra, Viola
Kyubin Hwang, Violoncello

Livemitschnitt 5. März 2020


Noriko Kawakami

Zeit für die Nacht, 2011, Komposition für einen Sprecher und Zuspielband,
Text: Zeit für die Nacht von Robert Cohn
Zeit für die Nacht wurde im Rahmen eines Stipendiums im Künstlerhaus Lauenburg
realisiert und beim Abschlusskonzert des Stipendiums uraufgeführt.

„Der Schriftsteller Robert Cohn stellte sich bei den Weblesungen seine Kurzgeschichte Zeit für die Nacht (2008) vor, in der er als Erzähler wirkt. Er stellt seine Geschichte szenisch dar, liest mit der fein abstuften Stimme, bildet einen spannenden Bogen. Besonderes faszinierte mich der Klangreichtum seiner Stimme und die Gestaltung der Zeit. Er wechselt häufig das Tempo – bewusst oder nicht bewusst. Die Geschwindigkeit steigert bis zum Höhepunkt, dann löst sich ab. Seine Stimme versinkt wieder in der Tiefe. Man hätte das Gefühl, es sei eine musikalische Interpretation. Als ich seine Lesung hörte, kam mir sofort auf die Idee, sein Lesen und Musik auf der gleichen Klangebene darzustellen. Für das Zuspielband nahm ich die Musik aus meiner Kompositionen: Zwischen Immer und Nie für Akkordeon, Schlagzeug, Klavier, Violine und Violoncello (2010) und Lustgarten für Schlagzeug und Elektronik (2003). Das Stück ist weder ein Hörspiel noch ein Musikstück, sondern ein Versuch, zwei aus den verschiedenen Zeiten und in den unterschiedlichen Konstellationen entstandenen Kunstwerke in einem Raum zusammenzustellen.

Der Text wird in Live vorgelesen; die Musik wird durch die Lautsprecher abgespielt. Obwohl der Text und die Musik unabhängig in eigenem Tempo interpretiert werden sollen, stelle ich mir die Frage, ob die beiden sich gegenseitig beeinflussen können und welche Zusammenwirkung es gibt.“ Noriko Kawakami

Noriko Kawakami ist eine japanische Komponistin. Sie wurde 1955 in Ehime, Japan geboren, studierte Komposition bei Prof. Ryohei Hirose an der Kunitachi-Musikhochschule in Tokio. Es folgten Studien 1987/88 bei Prof. Klaus Huber in Freiburg und 1988 bis 91 bei Prof. Nicolaus A. Huber an der Folkwang-Hochschule in Essen. 1994 besuchte sie einen Meisterkurs bei James Dillon in Göteborg/Schweden. 1995/96 lebte sie als freischaffende Komponistin in Paris. 2011 war sie Stipendiatin für Komposition im Künstlerhaus Lauenburg. Zurzeit lebt und arbeitet sie in Lauenburg an der Elbe und verantwortet gemeinsam mit dem Künstlerhaus Lauenburg die HörBlick Konzertreihe für neue Musik Lauenburg.

Link zur Komposition

Noriko Kawakami Website


There are chickens in the garden, 2016, HD Video, Farbe, Ton, 1-Kanal-Videoinstallation, 5:48 min., Loop Video und Ton. Dokumentation: Meike Redeker, Agnese Kusnere Postproduktion: Fumiko Kikuchi

Fumiko Kikuchi

Der Beo oder auch Mynah ist eine Vogelart, die zur Familie der Stare gehört; er besitzt eine dickere Zunge und kann die menschliche Sprache somit besonders gut imitieren. Ihn besuchte ich im Braunschweiger Zoo, um ihm den japanischen Zungenbrecher Uraniwaniwaniwatorigairu beizubringen.

Der Titel der Arbeit There are chickens in the garden entspricht der englischen Übersetzung. Der Beo spricht menschliche Wörter, jedoch versteht er nicht deren Bedeutung, sondern merkt sich die Lautsprache und wiederholt sie. Eine neue Sprache zu erlernen funktioniert ähnlich: Es beginnt mit dem Nachsprechen von Vokabellauten, bis man die Satzlehre erlernt und somit eine Kommunikation ermöglicht wird.
Fumiko Kikuchi

Fumiko Kikuchi ist eine japanische Künstlerin, die in Hokkaido Japan geboren ist und heute in Hannover lebt. Sie hat von 2005 bis 2009 freie Kunst an der Nihon University Fine Arts in Tokyo bei Prof. Yuko Sasai und Toshiya Takahama studiert. Es folgte ein Studium der Freien Kunst von 2012 bis 2018 an der Hochschule der Bildenden Künste Braunschweig bei Prof. Candice Breitz, Julieta Aranda und Aurelia Mihai. Sie ist freie Bildende Künstlerin und bei zahlreichen Ausstellungen international vertreten. Sie erhielt bereits viele Förderungen und Auszeichnungen für Ihre Arbeit so wie 2021 das Jahresstipendium des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, Niedersachsen. Sie war 2019 Stipendiatin für Bildende Kunst im Künstlerhaus Lauenburg.

Fumiko Kikuchi Website und Link zum Video


Muschis und Englischer Rasen, 2019, Video, 14:25 min., Loop, entstanden im Rahmen des Stipendiums Bildende Kunst 2019

Sophia Mainka

„Sophia Mainka hat eine Kamera dabei. Wir sehen sie manchmal, wenn wir aus dem Fenster auf die Straße schauen. Sie streift in der Nachbarschaft umher, filmt Hauswände, Gartenutensilien und falsche Katzen. Irgendwann fängt sie immer an, sich selbst zu filmen.“

Ausgangspunkt von Mainkas künstlerischer Praxis ist ein Interesse an Wohnraum, Geborgenheit und der (zum Teil durchlässigen) Grenze zwischen Interieur und öffentlichem Raum. Ihre Auseinandersetzung beginnt dabei mit der eigenen Positionierung und daher mit einem Blick aus der westeuropäischen, vorstädtischen Mittelschicht, der sich auf allgemeinere Fragestellungen und die größeren gesellschaftlichen Zusammenhänge unserer Zeit richtet. Das Wohnen als Milieustudie und politisches Spiegelbild wird in einer Welt in der Heimatlosigkeit sowohl persönliche Bedrohung, wie globale Krise bedeutet, in den Fokus genommen. In der Videoarbeit Muschis und Englischer Rasen folgt man den Pfoten einer abstrahierten Katze durch dekorative Hauseingänge und Vorgärten der Stadt Lauenburg, in der Mainka 2019 als Stipendiatin im Künstlerhaus Lauenburg lebte. Durch den Perspektivenwechsel weckt dieser Zwischenort unterschiedliche Assoziationen und lenkt den Blick mit einem Augenzwinkern auf die Dingwelt einer konsumorientierten Gesellschaft.

„Unsere Haut muss atmen. An ihren Öffnungen wird sie dünn und durchsichtig. Schützenswerte Schwachstellen. Fensterläden, Doppelverglasung, Gardinen, Jalousien, Vorhänge. Am Ende dieser Schichtung fehlt ein Detail. Wir stellen ein Objekt auf unser Fensterbrett. Eine Katze, die nicht echt ist. Sie kann aus Kunststoff oder Porzellan sein, sie kann stark vereinfacht oder fast naturalistisch anmuten. Vielleicht ist es zweitrangig wie der Wächter aussieht, der unser Haus vor dem Außen schützt. Die Katze auf dem Fensterbrett begrüßt unsere Gäste und lenkt den Blick auf sich. Sie verdeckt ein Stück unseres Innenlebens, verdeckt den Blick auf das ungemachte Bett, auf dem noch keine Tagesdecke liegt.“

Sophia Mainka ist eine deutsche Bildhauerin und 1990 in München geboren und lebt und arbeitet in München. Sie hat unter anderem Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Alexandra Bircken studiert und 2020 als Meisterschülerin abgeschlossen. Seitdem ist sie als freiberufliche Bildende Künstlerin tätig. 2020 erhielt sie ein Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds Bonn. Neben zahlreichen weiteren Ausstellungen und Stipendien war sie 2019 Stipendiatin für Bildende Kunst im Künstlerhaus Lauenburg.

Sophia Mainka Website


gelöscht (111 Kōan im Grünen) Textinszenierung im öffentlichen Raum, 2018

Hanne Römer

Im Rahmen der Radiologischen Lesung Nr. 7, einer Reihe von Hanne Römer .aufzeichnensysteme Wien und Konrad Behr zwischen Lauenburg, Wien und Weimar.
Radiohörstück, konzipiert, live gesendet + performt aus dem / im Künstlerhaus Lauenburg über Radio Bauhaus FM Weimar im Rahmen des Literaturstipendiums am 4. Juni 2018; Gäste: Peter Strickmann & Evgenija Wassilew
„Die Eisscholle steckte schon drin in der Werft – ich werde mich beim Künstlerhaus Lauenburg beschweren, das einen in der Hitzlerwerft illegal hergestellten Walfisch als Residenten einquartierte sowie Motorboote und einen weggesparten Bademeister etc.“ (Auszug)

Hanne Römer ist 1967 in Bad Vilbel geboren und studierte Druckgraphik, Medienwissenschaften und Kunstgeschichte in Marburg. Sie arbeitet seit 2000 in Wien als selbstständige Künstlerin und Autorin. Es folgten Stipendien, Projekte, Publikationen, Lesungen, Ausstellungen, Auftritte im Bereich Kunst / Literatur / Hörstück (im öffentlichen Rundfunk) in Österreich und Deutschland. Sie bekam 2018 den Förderpreis zum Heimrad-Bäcker-Preis für .aufzeichnensysteme als Kunstwerk und Schnittstelle für experimentelle Literatur. Im Jahr 2018 war Hanne Römer Literaturstipendiatin im Künstlerhaus Lauenburg.

.aufzeichnensysteme (© 2000) ist Konzept, Kunstwerk, Autorenschaft (bis 2015 elffriede.aufzeichnensysteme) zugleich, die von Hanne Römer seit 2000 als eine Schnittstelle des Medialen und poetische Einheit von Person, Werk, Rezeption konsequent weiterentwickelt wird. www.aufzeichnensysteme.net

Zur Website

Hörstück:
http://parsecmonitor.de/user/rowolo/sounds/180604_2000-2100_radiologische_lesung_7_lauenburg.mp3

Hörstück mit Bild:
https://www.uni-weimar.de/projekte/bauhaus-fm/radiologische-lesung-7/

Kontext Hörstück:
https://www.elffriede.net/radio_lauenburg_2018/index.html

Kontext Hörstück (Stipendium):
https://www.elffriede.net/lauenburgAir18/index.html


Donny Kasardi

Lauenburg-Klanginstallation, 2016

Alle Klänge dieser Klangarbeit wurden in Lauenburg während des Aufenthalts im Rahmen des Stipendiums aufgenommen und bearbeitet. Zu hören sind unter anderem Wassertropfen, Glocken, Windgeräusche und ein Schiffshorn.

Donny Karsadi ist 1995 in Indonesien geboren und studierte instrumentale Komposition bei Otto Sidharta und Prof. Bernd Asmus an der Universität Pelita Harapan Jakarta-Indonesien, danach bei Prof. Dieter Mack an der Musikhochschule Lübeck, Audioprogrammierung bei Prof. Sascha Lino Lemke und Video- und Sensorprogrammierung bei Alexander Schubert. Sowie das Studium im Bereich elektroakustische Komposition bei Prof. Kilian Schwoon und Audioprogrammierung bei Joachim Heintz an der Hochschule für Künste Bremen. Zusammen mit einigen indonesischen Komponisten war er Mitbegründer von The Circle, einer Gruppe von jungen Komponist*innen, die jährlich künstlerische Arbeiten veröffentlichen. Er arbeitet freiberuflich als Klangregisseur zusammen mit unterschiedlichen Ensembles und Künstler*innen in nationalen und internationalen Projekten, als Notensetzer für Prof. Younghi Pagh-Paan & Prof. Klaus Huber (Ricordi Musikverlag), sowie als Web- und Android App-Entwickler. Bis Sommer 2021 war er Leiter des Studios für elektroakustische Musik und Multimedia an der Musikhochschule Lübeck, bis er in seine Heimat, Indonesien zurückkehrte.

Link zur Klang-Installation

Donny Karsadi Website


Schritte, 2016, Klanginstallation, 4 Lautsprecher, Abspieltechnik, 01:14 min., Installation in der Ausstellung Aus dem Nichts ins Glück, Künstlerhaus Lauenburg, 2016

Heiko Wommelsdorf

Die Schritte eines Menschen sind unverwechselbar. Wer die Schritte der oder des Geliebten im Treppenhaus hört, wird sie oder ihn erkennen, ohne die Person gesehen zu haben. Schritte machen uns also besonders aufmerksam. Doch in Heiko Wommelsdorfs Installationen kommt niemand, obwohl wir Schritte hören. Stattdessen hören und sehen wir uns selbst. Der Künstler arbeitet mit der Koppelung menschlicher Gefühle an einen Klang, mit dem Geräusch der Materialien, auf denen wir gehen und mit der Verunsicherung des Hörers und Betrachters im Angesicht der Person, die er zwar hört, aber nicht sieht. Das Klangmaterial liefert der Untergrund, auf dem wir gehen. Wommelsdorf untersucht seine Werkstoffe und rückt mit Hilfe von Mikrophonen und Lautsprechern jene Materialgeräusche ins Bewusstsein, die zur Schrittfolge des Menschen unmittelbar hinzu gehören.
Dr. Axel Feuß (Kunsthistoriker und Kurator)

Heiko Wommelsdorf ist ein deutscher Künstler und 1982 in Bremen geboren. Er hat unter anderem von 2006 bis 2009 an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel bei Prof. BKH Gutmann, Prof. Thorsten Goldberg und Arnold Dreyblatt sowie von 2009 bis 2012 an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig bei Professor Ulrich Eller studiert. Seine Arbeiten sind in zahlreichen Ausstellungen vertreten. 2021 erhielt er ein Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds Bonn. 2011 war er Stipendiat für Bildende Kunst im Künstlerhaus Lauenburg. Im Rahmen seines Lehrauftrages an der Muthesius Kunsthochschule Kiel kooperiert er seit 2021 im Projekt Sound in Transition (Kooperationsprojekt des Künstlerhauses Lauenburg, der Leuphana Universität und der Muthesius Kunsthochschule Kiel) mit dem Künstlerhaus Lauenburg.

Heiko Wommelsdorf Website

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Die Informationen zu allen beteiligten Künstler*innen finden Sie in unserem Handout als PDF Handout zur Ausstellung

Die Veranstaltung wird im Programm Kultursommer 2021 durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) mit Mitteln aus NEUSTART KULTUR gefördert.

Pilze – Projekt

Spaziergang mit Traute Tockhorn-Krukow, Pilze - Ein künstlerisch wissenschaftliches Ausstellungsprojekt

Foto: Marita Landgraf

Pilze – Ein künstlerisch wissenschaftliches Ausstellungsprojekt

der Hochschule für Bildende Künste Hamburg und der Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg von Oktober 2022 – Juni 2023

2015 veröffentlichte die amerikanische Anthropologin Anna Lowenhaupt Tsing den Essay »Der Pilze am Ende der Welt. Über das Leben in den Ruinen des Kapitalismus«, der in der Kunstwelt inzwischen äußerst einflussreich ist. Sie verknüpft auf neuartige Weise u.a. die quasi »sozio-biologische« Interaktion des Pilzes mit belasteten Waldflächen, die ökonomische Verwertung des Pilzes als Delikatesse in der Gastronomie und die unterschiedlichen Wissensformen von Waldsammler*innen und Naturwissenschaftler*innen.

In einem Seminar mit Prof. Dr. Friedrich von Borries setzten sich Studierende aller Studienschwerpunkte und aller Semester ausgehend von dem genannten Essay sowohl theoretisch als auch praktisch mit Pilzen auseinandersetzen und bereiten eine Ausstellung in der Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg vor. In der Verknüpfung von Theorie und Praxis finden Arbeitsaufenthalte im Künstlerhaus Lauenburg, geführte Spaziergänge durch das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe und Gespräche mit der Kuratorin Marita Landgraf statt. In öffentlichen Gesprächsformaten und einer Abschlussausstellung (4. – 18. Juni 2023) wird die städtische Öffentlichkeit miteinbezogen.
So gelingt der Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg eine Erweiterung des eigenen Netzwerkes auf institutioneller und geografischer Ebene, aber durch den konkreten Ortsbezug auch der Kontakt zu Bewohner*innen und Schüler*innen aus Lauenburg. Lokale Expert*innen wie Traute Tockhorn-Kruckow (Waldspaziergang am 15.11.2022) und andere Interessierte erhalten durch den »Türöffner« – die Beschäftigung mit Natur, Wald und Pilzen – die Möglichkeit, ihr Wissen zu teilen und in einen neuartigen Dialog mit der Institution, den Studierenden und mit zeitgenössischer Kunst zu treten. Aber auch Fragen zu Möglichkeiten des zukünftigen (Zusammen)Lebens und der Umgang mit Natur lassen sich auf dieser Grundlage diskutieren.

Fotos: Marita Landgraf

Die NEUSTARTplus-Förderung wird ermöglicht durch das NEUSTART KULTUR-Programm der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

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Schulstunde–Projekttage

Foto Aleen Solari, 2022 Schulstunde im Künstlerhaus und Projekttage mit der Albinus Gemeinschaftsschule Lauenburg

Fotos: Aleen Solari

OFFENES ATELIER 2022

Schulstunde im Künstlerhaus und Projekttage mit der Albinus Gemeinschaftsschule Lauenburg

Seit dem Schuljahr 2022 finden unter Begleitung von Julia Eckhardt und Morina Krohn (Fachbereich Kunst) regelmäßig Besuche von Schüler*innen des Kunst-Leistungskurses in der Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg statt. Das Künstlerhaus bildet damit einen außerschulischen Lernort, der Gelegenheit dazu bietet zeitgenössische Künste direkt am Ort ihrer Entstehung und Präsentation kennenzulernen, sowie das Arbeitsfeld von Künstler*innen, Vermittler*innen und Kurator*innen.
Neue Lernräume schaffen immer auch neue Erfahrungsräume, wecken das Interesse, bauen Vorurteile oder Hemmschwellen ab, die im Bereich der zeitgenössischen Künste oftmals vorhanden sind, da eigene Erlebnisse fehlen. Die direkte Sinneserfahrung ist im Künstlerischen aber besonders wichtig.
Ausstellungsbesuche und Gespräche, Treffen mit Künstler*innen und Stipendiat*innen, ein Blick hinter die Kulissen des Ausstellungsbetriebes, sollen die Annäherung und Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Künsten, das eigenständige Denken und Handeln fördern. Durch den engen Dialog zwischen Schule und Künstlerhaus findet eine gezielt inhaltliche Verknüpfung mit den Halbjahresthemen statt.

Zusätzlich dazu findet jährlich ein Workshop vor den Sommerferien statt, der durch Künstler*innen des Offenen Ateliers angeleitet wird. In 2022 arbeiteten Aleen Solari (Arbeitsstipendium 2021 mit Kind) und Benjamin Stumpf (Kunstvermittler des Landes Schleswig-Holstein) mit den Schüler*innen zum Thema Marken- und Jugendkultur. Markenimages schaffen eine Gruppenzugehörigkeit und bestimmte Verhaltensweisen, die Aleen Solaren erforscht und zur Grundlage ihrer künstlerischen Arbeiten Macht. Zur Ausstellung Camp Island

Fotos: Aleen Solari

STADT IM WANDEL

STADT IM WANDEL

Jahresthema 2020/2021: „Stadt im Wandel“

In 2020/2021 stellt das Offene Atelier die künstlerische Auseinandersetzung mit Stadtentwicklung und Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung in den Fokus. Seit 2017 befindet sich die Neustadt Lauenburgs im baulichen Wandel, eine Neukonzeption des Innenstadtkerns wird aktuell überarbeitet mit dem Ziel diesen Stadtteil wieder stärker zu beleben, Leerstand zu reduzieren und einen neuen Ortskern zu schaffen. Zudem haben verschiedene Investoren die Qualitäten der Stadt, unweit von Hamburg, für sich entdeckt. Hierdurch stehen große Veränderungen und neue Herausforderungen für die Stadt, das Stadtbild und das soziale Gefüge an. Mit Workshops, Podiumsdiskussionen, künstlerischen/akustischen Interventionen und verschiedenen thematischen Veranstaltungen möchte das OFFENE ATELIER diesen Transformationsprozess begleiten und ein Bewusstsein dafür schaffen, dass alltagstaugliche, qualitativ lebenswerte und nachhaltige Stadtentwicklung nur unter Einbezug der Bewohnerinnen gelingen kann. Welche Art von Stadt wünschen sie sich und wie können sie in planerische Prozesse einbezogen werden? Welche Kriterien werden der Stadtplanung zugrunde gelegt: wirtschaftliche, soziale oder ökologische? Welche Möglichkeiten eröffnen künstlerische oder interdisziplinäre Arbeitsansätze, um Stadt anders und neu zu denken? Im Austausch mit dem Amt für Stadtentwicklung, Anwohnerinnen und Interessierten jeden Alters sowie Künstlerinnen und den Residenzstipendiatinnen sollen Bedürfnisse und Visionen für ein zukünftiges Lauenburg diskutiert, innovative Methoden zur Bürgerbeteiligung erprobt werden. Es geht um Kommunikation, Partizipation und Eigeninitiative. Dazu findet seit Frühjahr 2020 eine temporäre Zwischennutzung der Brachfläche an der Hamburger Straße durch das Künstlerkollektiv „Baltic Raw Org“ statt. Dieser Satellitenort des Künstlerhauses im öffentlichen Raum ist ein wandelbarer Möglichkeitsraum. Bei der Nutzung sollen möglichst viele lokale Initiativen und Netzwerke eingebunden werden, damit ein fruchtbarer Austausch entstehen kann.

Soundscape Lauenburg

Soundscape 2020 – Fotos: Benjamin Stumpf

OFFENES ATELIER – SOUNDSCAPE

Um die Klänge und akustische Charakteristik der Stadt ging es im Klangkunst-Workshop „Soundscape Lauenburg“, der vom 30. Juni bis 5. Juli 2020 auf der Brachfläche Hamburger Straße stattgefunden hat. Über eine Woche lang wurden gemeinsam Töne und Geräusche erforscht und gesammelt, die anschließend in eine gemeinschaftliche Klangskulptur überführt worden sind. Die künstlerische und handwerkliche Umsetzung wurde von Benjamin Stumpf (Offenes Atelier Künstlerhaus) und Fritjof Mangerich (Stipendiat Künstlerhaus 2020) begleitet sowie von sehr engagierten Teilnehmerinnen unterschiedlichen Alters erbaut. Die schwingende Architektur lädt nun zum Hören, Fühlen, Entdecken und Verweilen ein und soll sich in einem fortlaufenden Entwicklungsprozess im Austausch mit den Bewohnerinnen weiter verändern.

SOUNDSCAPE LAUENBURG

OFFENES ATELIER

SOUNDSCAPE LAUENBURG

Workshop / Kooperationsprojekt mit dem Künstlerhaus Lauenburg und der Albinus-Gemeinschafts-Schule

Vom 15.6.-17.6.2021 hat der Workshop SOUNDSCAPE LAUENBURG, ein Kooperationsprojekt mit dem Künstlerhaus Lauenburg und der Albinus-Gemeinschafts-Schule stattgefunden. Die Teilnehmer*innen beschäftigten sich über mehrere Tage mit der akustischen Dimension der Stadt Lauenburg.

„Was ist oben, was ist unten?“ Der Titel nimmt Bezug auf die Situation, dass Lauenburg in eine historische Altstadt, die sogenannte Unterstadt, und eine sehr viel später entstandene Oberstadt geteilt ist – ein Gegensatz, der maßgeblich das Stadtbild und die Identität der Einwohner bestimmt. Ausgehend von der hörenden Erkundung der Klangumgebung und dem Sammeln von Klangmaterial wurden in dem Workshop Klangstücke konzipiert, welche besonders die Identität und Strukturen des Ortes in den Fokus rückten. Hierbei stand eine assoziative Herangehensweise im Vordergrund und ermöglichten ein freies und auch ortsunabhängiges Arbeiten für die Teilnehmer*innen.

Entwickelt wurde ein Soundwalk, welcher in Ergänzung zum Klang Parcours Lauenburg die audiovisuellen Arbeiten auf einem gemeinsam erarbeiteten Weg im Stadtraum präsentiert. An ausgewählten Stationen platzierte QR-Codes machen Klang-, Bild- und Videoarbeiten auf dem Smartphone oder Tablet digital darstellbar. Dies ermöglicht, die erarbeiteten recherchebasierten Kunstwerke mit den Orten in einen Dialog zu stellen und einer Vielzahl der Lauenburger Bürger*innen zugänglich zu machen.

Das Projekt wurde mit der Klasse 11b unter Leitung von Julia Eckhardt und dem offenen Atelier des Künstlerhaus Lauenburg durchgeführt.

Soundscape Lauenburg 2021 – Fotos: Benjamin Stumpf

Hier die Links zum Anhören über Soundcloud

Das Projekt wurde gefördert von der LIEBELT-STIFTUNG Hamburg.