Ukraine Spendenaufruf

Krieg in der Ukraine

Spendenaufruf für Künstlerhaus in der Westukraine
Unterstützung von geflüchteten Künstler:innen

24.2.2022 – diesen Tag wird keiner von uns so leicht vergessen. Mit der russischen Invasion in die Ukraine ist das Unvorstellbare bittere Realität geworden: Krieg mitten in Europa! Der völkerrechtswidrige Krieg Russlands gegen die Ukraine verbreitet unermessliches Leid. Er tötet Menschen. Millionen sind auf der Flucht.

Der Krieg gegen die Ukraine richtet sich auch gegen eine gemeinsame europäische Kultur. Er zerstört die kulturelle Zusammenarbeit mit Institutionen und Akteur:innen in der Ukraine und in Russland und er zerstört Zeugnisse unseres gemeinsamen kulturellen Erbes.

Das Netzwerk der Künstlerhäuser in Norddeutschland (NKN) verfolgt mit großer Sorge den Krieg in der Ukraine. Wir erklären uns solidarisch mit den Menschen, die in der Ukraine für Freiheit und Frieden einstehen. Viele unserer Häuser haben eigene Hilfsmaßnahmen gestartet – von der Aufnahme geflüchteter Künstler:innen aus der Ukraine bis hin zu Benefizveranstaltungen.

Gerade jetzt ist es aber auch wichtig, Menschen zu unterstützen, die in der Ukraine geblieben sind, und die dort trotz der lebensbedrohlichen Situation bleiben wollen. Als Kulturinstitutionen wollen wir gezielt Kulturakteur:innen in der Ukraine helfen. Dafür kooperieren wir mit dem Künstlerhaus The Assortment Room/Asortymentna kimnata, das geflüchteten Künstler:innen und Kulturarbeiter:innen in Ivano Frankivsk, im Westen der Ukraine, als Rückzugsort dient. Ein weiteres zentrales Anliegen der Initiative ist die Unterbringung und Bewahrung von Kunst aus den umkämpften Großstädten.

Helfen Sie uns, diese wichtige Initiative in der Ukraine mit Spenden zu unterstützen!

Nähere Information zu der Initiative in der Ukraine finden Sie hier/im Anhang.

Ewa Partum

Ewa Partum, new horizon is a wave, 1972/2020, Neoninstallation – Foto: Marcel Stammen

Ewa Partum, new horizon is a wave, 1972, Stempeldruck auf Papier, gerahmt 34 x 34 cm – Foto: Marcel Stammen

Position #01
Ewa Partum

Januar bis Februar 2022
Schaufensterausstellung täglich 10.00 – 22.00 Uhr
Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg

Neonarbeit

Für die polnische Konzeptkünstlerin Ewa Partum (*1945) brachte dieser Satz schon in den 1970er Jahren auf den Punkt, dass das unbekannte Neue immer auch eine Erschütterung bedeutet – damals war er vor allem auf die bahnbrechende Kraft, die von der konzeptuellen Kunst ausging, gemünzt. Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation lässt sich „new horizon is a wave“ noch einmal anders lesen: In der Krise zeigt sich ein neuer Horizont, ein mögliches anderes Leben – und diese Aussicht kann kraftvoll, mächtig (und manchmal auch beängstigend) sein, wie eine Welle. (Text: Galerie Mathias Güntner)

ARTIST STATEMENT AND BIOGRAPHY

Ewa Partum was born 1945 in Grodzisk Mazowiecki, Poland.
She lives and works in Berlin and Poland.

Ewa Partum (*1945) belongs to the first generation of Polish conceptual artists and is considered one of the pioneers of conceptual and feminist art in Europe. In the mid-1960s, she positioned herself with a „critical attitude towards reality, the system and control“ and initially appeared with pioneering actions and installations in public space, visual poetry, films as well as photographs and performances.

In Self-Identification (1980) this becomes tapered: The nude body of the artist is exposed in different public situations and shows the vulnerability not only of the body itself but the vulnerability of the process of ‘self-identification’, as the title states.
Her early work reflects the reality of a country torn between socialist, communist and liberal dynamics.

Partum is one of the most important representatives of conceptual and feminist art in Poland, as evidenced by presentations of her works at the Palais de Tokyo, Centre Pompidou and other venues, as well as her participation in international exhibitions such as the 14th Biennale de Lyon, La Triennale 2012 Paris, 18th Biennale of Sydney and Manifesta 7, among others.

Works in public collections (selection)
MoMA, Museum of Modern Art, New York, USA
Tate Modern, London, UK
Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid, Spain
Nationalgalerie Berlin, Germany
Sammlung Verbund, Vienna, Austria
Generali Foundation, Vienna, Austria
49 NORD 6 EST – Frac Lorraine, Metz, France
Navigator Foundation, Boston, Mass. Boston, USA
The Art Collection of Erste Bank Group and Erste Foundation, Vienna, Austria
Museo Vostell Malpartida, Malpartida de Caceres, Spain

(Text: Galerie Mathias Güntner, Hamburg/Berlin)

Aleen Solari

Bild © Aleen Solari 2022

Aleen Solari, Camp Island, 2022 – Foto: Aleen Solari

Aleen Solari
Camp Island

10. April – 29. Mai 2022

Eröffnung:
Sonntag, 10. April 2022 – 15.00 Uhr
in der Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg

Die Ausstellung „Camp Island“ der Künstlerin Aleen Solari führt die Besucher*innen durch eine Szenerie, in der sich verschiedene Requisiten und Versatzstücke eines „Bühnenbildes“ versammeln. Doch lässt sich nicht eindeutig sagen, ob die Inszenierung schon vorbei ist oder noch bevorsteht. Oder sind die Zuschauer*innen doch aus Versehen im Backstage-Bereich gelandet? Sie stehen jedenfalls unter Beobachtung von HRNSHN Energy Security. Doch wer beobachtet hier eigentlich wen?

Ähnlich einem Blick in die Sportlergarderobe hängen keramische Objekte aufgereiht an einer Kleiderstange, die an Schulterpolster aus dem Football erinnern. An anderer Stelle werden die panzerartigen Formen wie museale Objekte auf Displays arrangiert. Als Artefakte unserer Gesellschaft? In der archäologischen Zuordnung würden dann Symbole und Label zur Altersbestimmung und Identifikation der sozialen und kulturellen Gruppe dienen.

Stone Island, CAMP DAVID oder die eigens von der Künstlerin kreierte Marke HRNSHN Energy verweisen durch ihre Namensgebung oder das Markenimage auf Sport, Lifestyle, politische und finanzielle Machtkonstellationen und große mediale Inszenierungen. Oft sind sie Sponsoren großer Sportevents oder unterhalten gar Fussball Clubs. Aleen Solari ist ihr eigener Sponsor und führt dadurch die Absurdität dieser durchkalkulierten Vermarktung und die unreflektierte Identifikation der Träger*innen mit Markenimages vor Augen. Die „Verkleidung“ schafft eine Gruppenzugehörigkeit mit bestimmten Verhaltensweisen und Codes, die die Künstlerin erforscht und zur Grundlage ihrer Arbeiten macht.

Öffnungszeiten:
Mi, Do, Fr 14.00–18.00 Uhr
Sa und So 14.00–18.00 Uhr

Eintritt: 4,00 €
Freier Eintritt für Mitglieder, Künstler*innen, Kinder und Jugendliche (bis 18 Jahre)

Weiterführende Informationen:
textem.de und montezpress.com

Biografische Informationen:
Aleen Solari (*1980 in Bielefeld) lebt und arbeitet in Hamburg. Bis 2021 studierte sie an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, wo sie 2019 eine Gastprofessur inne hatte. Sie ist seit 2015 als selbständige Künstlerin tätig, mit zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland. 2016 erhielt die Künstlerin ein Arbeitsstipendium der Stadt Hamburg, 2018 ein Arbeitsstipendium des Château Millemont (FR), 2019 das Stipendium der ZEIT Stiftung und 2020 das Atelierstipendium „Quartierskünstlerin auf der Veddel“.
Im letzten Jahr wurde Aleen Solari für das Arbeitsstipendium des Künstlerhaus Lauenburg für Künstlerinnen und Künstler mit Kind ausgewählt.

Das Projekt wird gefördert durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Schleswig-Holstein, die Behörde für Kultur und Medien Hamburg und das Künstlerhaus Lauenburg.

LÜP Ausstellung

all whole hole wave we ve woven

Seit Oktober 2020 arbeiten die Hamburger Künstlerinnen Ina Arzensek und Sarah-Christina Benthien an einem Langzeitprojekt unter dem Arbeitstitel „Labor für Übergänge und Prozesse“ (LÜP) in und mit dem Künstlerhaus Lauenburg.

Ihre Herangehensweise ist prozessorientiert und situativ. Eine vorgefundene Ausgangssituation – ein Ort mit seinen Gegebenheiten, ein Dialog oder Material – wird als Spielraum verstanden, in dem sich der Arbeitsprozess ergebnisoffen entfalten kann. Suchen, Forschen, Nichtwissen, Experimentieren, Recherchieren, Scheitern, Weiterverarbeiten, Vermitteln und Austausch sind gleichberechtigte Prozesse bei der Entstehung ihrer künstlerischen Arbeiten.

Durch die Pandemie haben sich die Arbeitsweise, Kommunikationswege und Zugänge des LÜP verändert. Es wurden neue experimentelle Formen der Präsentation und Interaktion untereinander und mit anderen Beteiligten erprobt. So entstand zum Auftakt des Projekts die Mail Art Arbeit „soft****scope“ (2021), die den Ausgangspunkt für den Austausch mit Interessierten bildete. Über mehrere Monate entstanden verschiedene Konversationen mit unterschiedlichen Beteiligten.

In der Ausstellung „all whole hole wave we ve woven“ werden diese auf direkte und indirekte Weise und in unterschiedlichen Abstufungen der Sichtbarkeit mit ortsspezifischen, temporären Phänomenen verwoben und erweitert. Sie können somit wieder zum Material neuer Versuchsanordnungen werden. Die Ausstellung gibt einen Einblick in den sich wandelnden, vielschichtigen Arbeitsprozess.

Das LÜP dankt allen Beteiligten und Unterstützer*innen. Besonderer Dank gilt den Austauschpartner*innen:
Ingrid Bussmann, Angelika Fobian, Rüdiger Frauenhoffer (Galerie der Villa), André Giesemann, Leyla Kampeter, Silke Marohn

Labor für Übergänge und Prozesse

Ina Arzensek und Sarah-Christina Benthien

Eröffnung: Sonntag, 27. Februar 2022 – 15.00 Uhr
in der Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg

Ausstellung: 27. Februar – 27. März 2022

Öffnungszeiten:
Mi, Do, Fr 15.00–17.00 Uhr
Sa und So 13.00–17.00 Uhr

Eintritt: 4,00 €
Freier Eintritt für Mitglieder, Künstler*innen, Kinder und Jugendliche (bis 18 Jahre)

efördert durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Schleswig-Holstein, die Behörde für Kultur und Medien Hamburg, die Liebelt Stiftung Hamburg und das Künstlerhaus Lauenburg.