Stipendien 2024 DE

Portrait fotos der 4 Stipendiat:innen 2024

PRÄSENTATIONEN
Stipendiat*innen 2024

Samstag, 21.09. – 17.00 Uhr
Lesung Senka und anschließend Konzert von Sara Cubarsi

in der Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg (Eintritt gegen Spende)

Begrüßung und Einführung
Gitta Neemann-Güntner,
stv. Kreispräsidentin Herzogtum Lauenburg, Vorsitzende Sozial-, Bildungs- und Kulturausschuss
Marita Landgraf, Künstlerische Leitung

Sonntag, 22.09. – 15.00 Uhr
Ausstellungseröffnung Juan Blanco, Sara Cubarsi, Clara Lena Langenbach und Senka

in der Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg

Begrüßung und Einführung
Ingrid Bussmann, Vorstand Künstlerhaus Lauenburg e.V.,
Andrea Kühnast, Kulturabteilung des Landes Schleswig-Holstein
Marita Landgraf, Künstlerische Leitung

Katalogvorstellung
Die druckfrischen Publikationen der Stipendiat:innen 2023 werden präsentiert.

Sonntag Nachmittag Tanz
16.00–19.00 Uhr
SoNaTa mit VARGO – MELODIC HOUSE & TECHNO
auf der Künstlerhausterrasse sowie Kaffee und Kuchen (Eintritt gegen Spende)

Die Stipendien werden finanziert durch Mittel des Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein.

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Juan Blanco, 11 m2 – Foto: Nathalia Azuero

Juan Blanco, Objects Ensamble, 2021

Juan Blanco

Residenzstipendium Bildende Kunst
Der bildende Künstler Juan Blanco (Kolumbien) arbeitet aktuell an einer Installation, die Holzschnitte, Fotografien, Zeichnungen und Gemälde über und mit der Natur umfasst. Es sind Bilder von Landschaften aus Schleswig-Holstein, Bogotá  und Umgebung, wo der Künstler aufgewachsen ist und gelebt hat. In eigenen Karten erfasst er Orientierungspunkte, Berge, Wasser und Flüsse. Raster und wellenförmige Strukturen knüpfen an die Bewegung und Betrachtung von Wasser oder geografischen Strukturen an.

Juan Blanco sucht in seinen Arbeiten nach Möglichkeiten, Bilder zu übersetzen und verwendet dafür unterschiedliche Medien und Materialien. Es ist seine künstlerische Auseinandersetzung mit der Art und Weise, wie Landschaft und Natur dargestellt werden, wie wir Natur betrachten. Wo verläuft die Grenze zwischen Natur und menschlicher Konstruktion? 

Der Mensch formt die Natur, beherrscht und verändert die Landschaft und entfernt sich dabei immer mehr von einem natürlichen und direkten Austausch mit ihr. Die Konsequenz sind Naturereignisse, die immer kontrastreicher und brutaler werden. Der zunehmende Einsatz technischer Geräte, z.B. für die Darstellung digitaler Karten, führt zu einer Entfremdung des Menschen von der Natur.

In seinem derzeitigen Projekt sucht Juan Blanco nach den Berührungspunkten zwischen dem Menschlichen und dem Natürlichen. Welche Strategien haben wir entwickelt, um in feindlichen Umgebungen zu überleben und wie können wir auf dieser Grundlage mit der Natur koexistieren, mit ihr interagieren?

Zur Website von Juan Blanco juanmblanco.com

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Tropical depression, 2019, Ausstellungsansicht, Brockmann-Preis, Stadtgalerie, Kiel

STadtgalerie Kiel, Gottfried Brockmann Preis 2021

Misencounters, 2021, Installationsansicht, Brockmann-Preis, Stadtgalerie, Kiel.

Juan Blanco – Foto: Maisa Covaleda


CUBARSI Harmonic Flow

Sara Cubarsi, Harmonic Flow

Sara Cubarsi, Exvot III Excerpts

Sara Cubarsi

Residenzstipendium Komposition
Die Performerin und Komponistin Sara Cubarsi (Spanien) wird in ihrem Stipendium an zwei neuen Werken arbeiten. Dabei beschäftigt sie sich mit Intonation und Stimmungssystemen und Möglichkeiten, diese zu erweitern. Das Ausloten von Grenzen, Verschiebungen und Materialitäten zeigt sich bei ihr auf verschiedenen Ebenen: in ihren Kompositionen, in ihrem Spiel auf der E-Violine oder in bildnerischen Werken – z.B. Wachsgemälden, die während eines Konzertes schmelzen. Im Wachs findet Sara Cubarsi ein unendlich formbares Material, das unvorhersehbar und fragil ist. Es erlaubt das Verschmelzen miteinander und mit anderen Objekten. Dieses Prinzip übernimmt sie in ihre Arbeitsweise. Mit „Exvot V“ entsteht ein neues Stück in ihrer Exvot-Serie in erweiterter reiner Intonation für E-Violine, E-Fuß-Orgel und Glocken. Dabei betrachtet Cubarsi das neue Stück als eine Erweiterung der beiden vorherigen Werke/Formen. Nicht nur musikalische Elemente werden übernommen, auch ihr Körper, ihre Armbewegungen und symbolische Referenzen verschmelzen zu einer Assemblage.

In der zweiten Hälfte der Residenz wird Sara Cubarsi das Stück TERRA COCTA fertigstellen, ein Werk für Tromba marina (Trumscheit), Viola d’amore und Hardangerfiedel. Inspiriert wurde die Komponistin durch eine kurze Erfahrung in Indien im Januar 2023, durch Einflüsse aus einer norwegischen Melodie auf der norwegischen Hardangerfiedel, sowie dem satten Klang der Viola d’amore – daher auch der Titel: gekochte Erde oder ein Kochtopf voll alter Traditionen.

Zur Website von Sara Cubarsi www.saracubarsi.com

Sara Cubarsi, Ludwigs Ear, 2016-17


Senka

Residenzstipendium Literatur
Senka beschäftigt sich in dem Romanprojekt „Ein Beerenbecherchen, randvoll“ mit Familie, Handwerk sowie Queerness und erkundet im Dialog mit Protagonist:innen, mit welchen Geschichten sie aufwachsen, wofür sie ihre Hände verwenden und in welchen Landschaften sie ver- und entwurzelt sind. Im Künstlerhaus Lauenburg soll dieses Projekt im ersten Entwurf fertiggestellt werden. Senka wurde 1993 in Nowosibirsk (Sibirien) geboren, begann mit sechs Jahren Glasperlen zu fädeln und zu schreiben, und war zuletzt Stipendiat:in der Autor:innenwerkstatt des LCB.

Zur Website von Senka senkaschreibt.de

Arbeiten im Prozess – Fotos: Senka


Langenbach, If someone says jump(2023) – Fotos: Marie-Theres Böhmker im Studio Peragine

Clara Lena Langenbach

Arbeitsstipendium mit Kind, Bildende Kunst

Die in Hamburg lebende Künstlerin Clara Lena Langenbach erschafft Skulpturen und Objekte und untersucht in ihrer künstlerischen Praxis normative Bedingungen von Körperlichkeit. Durch Abformungsprozesse an menschlichen Körpern möchte die Künstlerin im Rahmen ihres Stipendiums neue Formen generieren, die bekannte, aber nicht klar erkennbare Körperpartien abbilden. Für ihr Projekt « Fight or Flight » werden diese zu übergroßen Skulpturen zusammengesetzt. So kann eine öffentliche Debatte zu Körper(vor)bildern und Normen angestossen werden.

Aktuell ist Clara Lena Langenbach auf der Suche nach Bürostühlen, um diese zu vermessen und auf ihre körperaufrichtende Funktion hin zu untersuchen. Es geht ihr dabei um den Zusammenhang von Ergonomie und Möbeldesign, die Vermessung und Normierung von Körpern zur Prozessoptimierung und um die Frage: Inwieweit passt sich der Arbeitsplatz dem nicht der Norm entsprechenden Körper an?

Zur Website von Clara Lena Langenbach claralenalangenbach.com

Langenbach -Made-To-Measrue (2017-2022) _Stumme Diener_ valet stands, made-to-measure clothes Credit MarieTheres Boehmker im Kunsthaus Hamburg

Langenbach, Made-To-Measrue (2017-2022) Stumme Diener valet stands, made-to-measure clothes – Foto: Marie-Theres Böhmker im Kunsthaus Hamburg