Sasha Kurmaz
Contemplating the Empathy of Others
23. November 2024 – 9. Februar 2025
Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg
Ausstellungseröffnung
Samstag, 23. November 2024 – 15.00 Uhr
Performances
Sonntag, 24.11.2024 & 09.02.2025 – 15.00 Uhr
Künstlerführung
Montag, 2. Dezember 2024 – 17.00 Uhr
Führung durch die Ausstellung mit Sasha Kurmaz
Sasha Kurmaz, Contemplating the Empathy of Others, Ausstellungsansichten Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg 2024 – Fotos: Dirk Eisermann
Fotos der Ausstellungseröffnung und Performance: Dirk Eisermann, Lena Kunz und Marita Landgraf
Ein Projekt von Asortymentna kimnata & Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg.
In Kooperation mit dem Hamburger Kammerballett.
Ensemble: Ihor Khomyshchak, Viktoriia Miroshyna, Alisa Nikitina, Vladyslav Bondar, Oleksiy Grishun, Veronika Hordina; Künstlerische Leitung: Edvin Revazov; Geschaftsführung: Isabelle Rohlfs
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„Contemplating the Empathy of Others“ ist eine künstlerische Reflexion über den Wandel der Wahrnehmungen in der ukrainischen und deutschen Gesellschaft während des fortwährenden russisch-ukrainischen Krieges. Die Ausstellung zeigt ein Abbild der Folgen des Krieges, schafft aber auch einen universellen Ort des Gedenkens. Der Künstler Sasha Kurmaz eröffnet Einblicke in die unmittelbaren Lebensumstände der ukrainischen Bevölkerung. Er dokumentiert, kommentiert und hinterfragt den Wert menschlichen Lebens, das Recht auf Selbstbestimmung und Freiheit. Bereits seit den 2010er Jahren beschäftigt sich Kurmaz in öffentlichen Interventionen oder politischen Manifestationen immer wieder mit der Rolle von Autoritäten, politischer Gewalt, Diskriminierung, dem wachsenden militärischen Konflikt im Osten des Landes und der spürbaren Bedrohung, aber auch mit Widerstand und Solidarität.
„Contemplating the Empathy of Others“ lädt dazu ein, sich mit den Themen Empathie, Widerstand und Gedenken auseinanderzusetzen. Die Ausstellung verbindet visuelle, körperlich erlebbare und auditive Zugänge und ruft bei den Besuchenden, je nach persönlicher Betroffenheit, individuelle Assoziationen hervor. Die Komponistin Maryana Klochko hat eigens für die Ausstellung ein neues Klangstück entwickelt, eine Art unheimlichen Soundtrack, der innerlich spürbar ist und wie eine düstere Wolke über allem zu schweben scheint. Und doch klart sich die Stimmung von Zeit zu Zeit auf und lässt tröstende Hoffnungsschimmer hindurch.
Die Serie “Red Horse” ist eine fortlaufende Reihe von Collagen, die Sasha Kurmaz während der “Work Room”- Residenz von Asortymentna kimnata begann. Darin untersucht er die sozialen Räume und realen Landschaften in der Ukraine seit Februar 2022. Jede Collage ist ein Nachdenken über die Beziehung zwischen strukturellem Verfall und kollektivem Trauma und stellt gleichzeitig die Frage, wie Ruinen zu mächtigen Symbolen der Angst und der Widerstandsfähigkeit werden. Die Betrachtenden sind dazu eingeladen, den visuellen Tagebuchaufzeichnungen – zusammengesetzt aus Fotografien des Künstlers, sowie Zeichnungen und Fundstücken aus den Medien – zu folgen und dabei unterschiedliche Standpunkte einzunehmen, um so konventionelle Erzählungen von Zeit und Zerstörung in Frage zu stellen. Sasha Kurmaz geht der Frage nach, welchen Einfluss der Krieg und der alltägliche Anblick von Zerstörung auf die Menschen in der Ukraine und ihre zwischenmenschlichen Beziehungen ausübt. Dabei lotet er die Fähigkeiten der Kunst aus, eine neue Ordnung der Dinge in einer anderen Welt zu begreifen, die sich gegenwärtig in der fortschreitenden Apokalypse befindet. (Siehe Tatiana Kochubinska in: Sasha Kurmaz. Living with the fear of being harmed by other humans, Stipendiat:innenkatalog 2022, Hrsg. Künstlerhaus Lauenburg.)
Vor dem Kontext der Collagen entfaltet sich die Performance „Untitled“. Sie geht über die traditionellen Formen des Gedenkens an im Krieg verletzte oder gefallene Zivilist:innen hinaus und betrachtet die Bewegung des Körpers im Raum als mitfühlende Geste – eine neue, experimentelle Form des Nachspürens und Erinnerns. Die Performance entstand 2024 im Rahmen des Antonin Artaud Stipendiums und wurde in einem teilweise zerstörten Bürogebäude in Kyjiw uraufgeführt. Im Zeitraum der Ausstellung wird die Performance „Untitled“ am 24. November 2024 und am 9. Februar 2025 in der Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg in Kooperation mit dem Hamburger Kammerballett gezeigt.
Wir laden sowohl die deutsche als auch die ukrainische Gesellschaft zu einer offenen Diskussion über die Zusammenhänge und Herausforderungen von Empathie, Distanz und Zeit ein. Wir hoffen so gemeinsam Wege für Verständnis, Mitgefühl und Erinnerung zu teilen und zu bewahren.
Das Projekt „Contemplating the Empathy of Others“ ist eine Kooperation von Künstlerhaus und Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg mit Asortymentna kimnata und umfasst eine Einzelausstellung des in Kyjiw lebenden Künstlers Sasha Kurmaz sowie eine gemeinsame Publikation. Asortymentna kimnata ist eine Galerie und ein Projektraum in Ivano-Frankivsk (Ukraine), ein Zentrum für Kunstresidenzen in Khata-Maysternya und im Ausland zur Förderung zeitgenössischer Kunst.
Performance zur Ausstellung
Sasha Kurmaz, Contemplating the Empathy of Others, Performance in Kooperation mit dem Hamburger Kammerballett, Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg 2024 – Fotos: Lena Kunz
Dank an das Antonin Artaud Stipendium, Danylo Zubkov und Lora Konup für die Unterstützung von Sasha Kurmaz bei der Entwicklung der Choreographie und der Präsentation der Aufführung in Kyjiw.
“The Red Horse” is the Grand Prix Images Vevey 2023/2024 winning project, was co-produced by Images Vevey and premiered at the Biennale Images Vevey 2024.
Die Ausstellung mit Sasha Kurmaz wird gefördert von
The project was made possible through the support of the RAZOM/RHIZOM programme, within the framework of the „Civil Society Cooperation“ initiative, organised by the Federal Foreign Office of Germany. The programme is coordinated by the Ukrainian Institute in Germany and Artsvit Gallery.